Auch in Ratingen siedeln vermehrt Feld- und Waldvögel, die eigentlich in der freien Natur zu Hause sind. Doch mit der freien Natur ist das so eine Sache: An vielen Ackerrändern wachsen kaum noch Wildblumen, auf den Ackerflächen selbst kommen regelmäßig Pflanzengifte zum Einsatz. In der Folge mangelt es in der freien Natur an Insekten, Käfern und Pflanzensamen als Nahrung für Vögel. Kiebitze, Rebhühner oder Feldlerchen sind zudem Bodenbrüter, um deren Nester keine Landmaschine herumfährt. An Jungvögel ist da kaum noch zu denken. Zum Überleben ziehen die Feldvögel deshalb in die Stadt. Dort treffen sie auf Waldvögel wie Rotkehlchen, Amseln, Meisen oder Buchfinken, die wegen der zunehmenden Trockenheit in den Wäldern ebenfalls zu wenig Nahrung finden.
In unseren Städten dagegen wachsen die Gehölzmengen im Allgemeinen und die alten Baumbestände im Besonderen. Grün- und Parkanlagen sowie Friedhöfe sind mittlerweile artenvielfältiger als manches Stück freie Natur. Viele Menschen nutzen in den Städten zudem selbst kleinste Flächen, um sie naturnäher – und deshalb auch vogelfreundlicher – zu gestalten.
Wenn Sie auch mitmachen, wäre das toll! Für einen guten Anfang haben wir Ihnen einige Hinweise zusammengestellt, mit denen Sie heimische Vögel unterstützen können.
Wenn Sie heimischen Vögeln ein gutes Umfeld anbieten, bereichern sie Sie mit Gesang und einem emsigen Treiben auf Balkonen, Terrassen und Gärten. Schon mit einfachen Maßnahmen ist das möglich:
Sollten Sie Platz für eine Hecke haben, sind Sie der beste Freund der Vögel – vorausgesetzt, es ist kein Kirschlorbeer. Der ist zwar immergrün, ökologisch aber leider „wertlos“. Ideal sind heimische Gehölze. Ihre nektarreichen Blüten locken Insekten an und sind im Frühjahr der reinste Lieferservice für Vogelnahrung. Gleiches gilt im Winter für ihre Beerenfrüchte. Und dazwischen: sind sie die perfekten Brutstätten und Verstecke.
Natürlich geht es auch eine Nummer kleiner. Schon einzelne Gehölze wie Buschrosen helfen weiter. Sie eignen sich zwar nicht für die Brut – aber sie zieren jeden Vorgarten, sind Insektenmagneten und liefern Hagebutten für den Winter.
Eine Liste mit vogelfreundlichen Gehölzen finden Sie unter der Rubrik Hecken.
Überall, wo alte Bäume mit Höhlen oder Gebäude mit Maueröffnungen fehlen, fehlen auch Nistmöglichkeiten für Waldvögel. Hier können Sie Abhilfe schaffen, indem Sie Nistkästen aufhängen. Sie können diese Kästen kaufen oder auch selbst bauen – eine Arbeit, die besonders Kindern viel Spaß macht. Auf den Seiten des Naturschutzbundes, die wir hier und hier verlinkt haben, finden Sie vom Starenkasten bis zum Nistkasten für Höhlenbrüter viele fachgerechte Bauanleitungen.
Auch die Ratinger Ortsgruppe des NABU hat im Stadtgebiet verschiedene Nistkästen aufgebaut, die regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden. Wenn Sie sich hier ehrenamtlich beteiligen möchten, wenden Sie sich bitte an die Ortsgruppe.
„In der Not frisst der Teufel Fliegen“, heißt ein Sprichwort. So ähnlich ist es auch bei Vögeln, wenn die Winter hart werden und ihr natürliches Futter knapp ist. Selbst Vögel, die sich normalerweise von Insekten ernähren, greifen dann auf Beerenfrüchte oder Nahrung aus Futterhäuschen zurück. Wenn Sie zufüttern, sollten Sie wissen: Amseln, Rotkehlchen oder auch Zaunkönige brauchen Weichfutter, Spatzen mögen Körnerfutter. Meisen wiederum fressen beides! Wir empfehlen deshalb folgendes Futterrezept und liefern gleich die Anleitung für ein Futterhäuschen mit, bei der die Nahrung trocken bleibt.
Zutaten:
Bauanleitung:
Wie es am Ende aussehen könnte, sehen Sie in diesem Beitrag des NDR unter der Überschrift “Gefüllte Kokosnuss-Schale als Futterhäuschen”.