Lorenzo Pompa, Mutter, Kind, Blume, Steine, 2023, Öl auf Leinwand, 140 x 130 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn 2025
Johannes Bendzulla, Untitled (living room 3), 2023, Inkjet Print, 138 x 88 cm, © Johannes Bendzulla, 2025
Im Museum Ratingen, Grabenstraße 21, ist die Ausstellung „Stefan à Wengen. The Power of Love“ noch bis zum 26. Januar zu sehen. Zur Finissage am Sonntag, 26. Januar, um 11.30 Uhr rezitiert der Sprachkünstler Frank Schablewski eigene und andere Gedichte in den Ausstellungsräumen. Er bietet damit ganz neue Sichtweisen auf die figurativen Gemälde, Zeichnungen und Plastiken von Stefan à Wengen, der ebenfalls anwesend ist. Die literarische Veranstaltung wird von den Freunden und Förderern des Museum Ratingen unterstützt, die in diesem Rahmen zum Neujahrsempfang einladen.
Für das neue Ausstellungsjahr 2025 sind eine Sammlungspräsentation, zwei Einzelausstellungen, eine Gruppenschau sowie eine Studioausstellung geplant.
„Farbe und Licht. Fokus auf die Sammlung“ (16.2.-27.7.25)
Im Frühjahr zeigt das Museum Werke von Gotthard Graubner, Ulrich Erben, Chen Ruo Bing, Sybille Pattscheck und weiteren Künstlern mit dem Blick auf Farbe und Licht. Pure Malerei wird in dieser Ausstellung besonders herausgestellt, beispielsweise in den abstrakt-geometrischen Bildern von Ulrich Erben oder den gestischen Farb-Raum-Körpern von Gotthard Graubner. Akzente liegen auf der Strahlkraft, der Transparenz und der sich entwickelnden Dynamik der Farben. Die radikale Reduktion auf wesentliche Elemente verbindet alle unterschiedlichen Positionen, darunter auch diejenige von Peter Royen, der für seine monochromen weißen Bilder bekannt ist.
Von einer ähnlichen Intensität sind die Werke des Bildhauers Adolf Luther, der das Licht in seiner physischen Erscheinung durch Spiegelungen zum Akteur macht. Heinz Mack, Mitbegründer der ZERO-Bewegung, gilt als Lichtkinetiker und malt die Erscheinung von Lichtprismen. Dazu ergänzt ein leuchtendes prismatisches Objekt von Wolfram-Eberhard Saro die Schau.
Es sind meditative Werke, die in der oberen Galerie des Museums im Tageslicht erstrahlen. Exponate aus der eigenen Sammlung werden mit Dauerleihgaben (Sammlung Ganteführer und Stiftung Kunst im Landesbesitz, Nordrhein-Westfalen) und Leihgaben aus den Ateliers von Sybille Pattscheck und Chen Ruo Bing zu einem lebendigen Dialog zusammengeführt.
Eröffnung: Sonntag, 16. Februar, um 11.30 Uhr, Kuratorin: Catrin Hüske.
„Lena von Goedeke. Shifting Baselines (Nothing to Observe)“ (14.3.-27.7.25)
Ab Mitte März präsentiert das Museum eine Einzelausstellung der international tätigen Künstlerin Lena von Goedeke. Ihre Werke nehmen seit einigen Jahren vor allem die arktischen Regionen der Erde in den Blick und thematisieren die Fragilität unserer Natur und die Art des menschlichen Umgangs mit ihr. Eine intensive Auseinandersetzung mit neuesten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen liegt ihnen zugrunde, die werkimmanent genutzt und zugleich hinterfragt werden.
Ein wichtiger Impuls für Lena von Goedeke sind ihre verschiedensten Recherchen und Dokumentationen, die in die künstlerischen Prozesse einfließen. Ihre Arbeiten kennzeichnen sich durch eine enorme Vielfalt, in der sich natürliche und synthetische Materialien mit den inhaltlichen Aussagen verschränken. In Bezug auf gesellschaftliche und politische Fragen zum Klimawandel nimmt Goedeke eine differenzierte Position ein.
Lena von Goedeke wurde 1983 in Duisburg geboren, sie lebt und arbeitet in Berlin und auf Spitzbergen. Ihr Studium absolvierte sie an den Kunstakademien in Münster und Düsseldorf sowie in Trondheim, Norwegen. Das Spektrum der gattungsübergreifend arbeitenden Künstlerin reicht von der Fotografie und Bildhauerei über mediale Werke bis hin zu Rauminstallationen. Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Schaffen der letzten Jahre inklusive jüngster Objekte. Sie wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Es erscheint ein Katalog.
Eröffnung: Freitag, 14. März, um 19 Uhr.
„David gegen Goliath? Die kommunalen Neugliederungen im Ratinger Raum 1910 – 1930 – 1975“ (4.5.-30.11.25)
Im Jahr 2025 jährt sich die jüngste kommunale Neuordnung im Ratinger Raum zum 50. Mal. Das Museum greift dieses stadthistorische Ereignis des Jahres 1975 auf und eröffnet im Mai eine dokumentarische Ausstellung im Projektraum. Diese thematisiert darüber hinaus auch die beiden älteren kommunalen Neugliederungen, die in den Jahren 1910 und 1930 in Ratingen und den umliegenden Gemeinden umgesetzt wurden. Diese drei zum Teil einschneidenden Veränderungen in der Zugehörigkeit von Bürgern zu einer Gemeinde, werden durch Archivalien und Zeitungsartikel anschaulich gemacht.
Konzipiert wird die Studioausstellung von Dr. Sebastian Barteleit, dem Leiter des Stadtarchiv Ratingen. Sein Buch zu diesem Thema erscheint im Frühjahr 2025 und ist u.a. im Museum erhältlich. Über die Ausstellung und das Buch hinaus bietet eine dreiteilige Vortragsreihe weiterführende Informationen sowie die Gelegenheit zum Austausch über die Stadtgeschichte Ratingens. Die Vorträge sind in der zweiten Jahreshälfte geplant.
Eröffnung: Sonntag, 4. Mai, um 11.30 Uhr.
„REMIX – Johannes Bendzulla, Vera Lossau, Lorenzo Pompa, Thyra Schmidt“ (12.9.25-25.1.26)
Fotografie, Video, Malerei, Skulptur, digitale Kunst – diese Herbstausstellung im Erdgeschoss wirft einen frischen Blick auf die aktuelle Kunstproduktion zwischen bewährten und neuesten Techniken. Eingeladen sind Johannes Bendzulla, Vera Lossau, Lorenzo Pompa und Thyra Schmidt, die allesamt in Düsseldorf leben und arbeiten. Der Titel „Remix“, der als Begriff aus der Musik kommt, steht stellvertretend für die künstlerischen Arbeitsweisen der Beteiligten. Alle nutzen auf ihre eigene Art, ob analog oder digital, die Prinzipien der Collage und Montage. Dabei entwerfen sie Bilder des Menschlichen und Zwischenmenschlichen, sie zeigen Gesten und Gebärden, psychologische Aneignungen, ironische Versachlichungen. Mal gehen sie mit Humor, mal mit Ernst vor. Durch die sich entwickelnden Dialoge werden ihre Themen immer wieder neu verhandelt, bei großer Offenheit dem Material gegenüber und mit dem Versuch, gewohnte Wahrnehmungsmuster aufzubrechen.
Eröffnung: Freitag, 12. September, um 19 Uhr.
„Angelika Platen. Einen Augenblick bitte!“ (10.10.25-25.1.26)
Zeitgleich zu der multimedialen Gruppenausstellung widmet das Museum Ratingen der Berliner Fotografin Angelika Platen eine Einzelausstellung im Obergeschoss. Platens Serien entstehen seit über 50 Jahren, sie reichen von analoger, schwarzweißer Fotografie bis hin zu neueren Aufnahmen in Farbe, wodurch ihre künstlerische Entwicklung nachvollziehbar wird. Ob Joseph Beuys, Hanne Darboven, Charlotte Moorman, Sigmar Polke, Gerhard Richter oder Günther Uecker − die Ausstellung lässt bekannte Persönlichkeiten des Kunstgeschehens aus direkter Nähe beobachten und gibt Einblicke in die verschiedensten Atelierräume von Künstlern.
Angelika Platen, geboren 1942 in Heidelberg, hat Fotografie in Hamburg studiert und leitete in den 1970er Jahren die legendäre Galerie von Gunther Sachs. Schon in ihrer ersten Einzelausstellung im Jahr 1969 ließ sie ihre Spezialisierung auf Künstlerporträts erkennen. Ihre inszenierten Porträts, auf denen sie teilweise auch selbst auftaucht, sind ein Spiegel des sich wandelnden Zeitgeistes. Der Fotografin geht es jedoch vor allem um den inspirierenden Austausch – beim Besuch im Atelier oder bei Eröffnungen und anderen Kunstereignissen. Platens Begegnungen werden angetrieben von ihrem besonderen Gespür für Künstler und Werk.
Die Ausstellung setzt einen Fokus auf Porträts international bekannter Kunstschaffenden, die mit der lebendigen rheinischen Kunstszene verbunden sind. Ein weiterer Akzent liegt auf den Porträts von Künstlerinnen, die Angelika Platen seit den 2000er Jahren zunehmend fotografiert, darunter Leiko Ikemura, Pola Sieverding, Miriam Vlaming und Donata Wenders.
Eröffnung: Freitag, 10. Oktober, um 19 Uhr.
Stadt Ratingen