Spatenstich bei ABB: Technische Investition in die Zukunft

Gebäude für neuen Generator der Superlative wird errichtet

Der Spatenstich für ein ganz besonderes Projekt wurde am 6. Mai bei der ABB AG begangen. Auf dem Unternehmensgelände an der Oberhausener Straße entsteht ein Spezialgebäude, in dem im nächsten Jahr ein Generator der Superlative Platz finden wird, der das vorhandene Hochleistungsprüffeld ergänzt und erweitert. „Diese Investition ist eine sehr gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Ratingen, denn sie sichert die Zukunft eines unserer größten und wichtigsten Arbeitgebers ab“, sagte Bürgermeister Klaus Pesch beim Spatenstich. An der Oberhausener Straße arbeiten rund 1.200 Frauen und Männer.

Die ABB-Niederlassung Ratingen ist ein alteingesessenes Traditionsunternehmen unserer Stadt. Noch unter dem Namen Calor Emag residierte das Unternehmen einst zwischen Wilhelmring und Bahnstraße. 1999 zog es dann, inzwischen Teil des weltweit operierenden ABB-Konzerns, in eine nagelneue Fabrik an der Oberhausener Straße, nachdem die britische Rheinarmee ihre dortige Kaserne ein paar Jahre zuvor aufgegeben hatte. Im Laufe der Jahre wurden die Betriebsstätten immer wieder baulich erweitert. Die jetzt begonnene Maßnahme ist jedoch die größte seit dem Umzug vor 25 Jahren.

In den Prüffeldern in Ratingen können sämtliche Komponenten für elektrische Anlagen im Hoch-, Mittel- und Niederspannungsbereich geprüft werden, und zwar für alle ABB-Niederlassungen sowie für externe Kunden. Diese Prüfungen sind zum Beispiel bei Produkteinführungen und Zertifizierungen erforderlich. Mit dem nun zu implementierenden zweiten Generator kann das Prüffeld technisch erweitert werden, sowohl die Leistung als auch die Kapazität werden gesteigert.

Für Fachleute ein paar Daten zum Generator: 16.67/50/60 Hz, 2000 MVA Kurzschlussleistung, 260 kAp, 86 kA für 0.3 s, 15.4 kV, Sonderangefertigtes Erregersystem (technisch einmalig, interdisziplinär entwickelt), Investition: mehr als 20 Millionen Euro. Auch das Gebäude, das den 240 Tonnen schweren Generator beherbergen wird, ist technisch höchst komplex mit seiner 7,5 Meter tiefen Baugrube in direkter Nachbarschaft zum unternehmenseigenen Hochleistungs-Blockheizkraftwerk und dem 1.000-Tonnen-Schwingfundament mit Toleranzen im Submillimeterbereich.

Eine besondere Herausforderung wird im Sommer 2025 der Transport des fertigen Generators aus Mülhausen. Es geht zunächst über den Rhein. Im Düsseldorfer Norden, da, wo sonst die Superyachten für die „Boot“-Messe angelandet werden, wird der Generator vom Schiff auf einen Schwertransporter umgeladen, der dann auf einer ausgeklügelten Route zur Oberhausener Straße fährt – einschließlich Sperrung der A44.