Der neu gewählte Bürgermeister Patrick Anders stellte seinen Organisationsplan für die Stadtverwaltung vor, der ab 1. November zunächst interimistisch gilt. Mit seinem Dienstantritt als Bürgermeister wurde die Position des Ersten Beigeordneten frei. Die Neubesetzung dieser Wahlbeamtenstelle ist aber Angelegenheit des Rates, die Vakanz dürfte selbst bei zügigem Verlauf des Entscheidungsprozesses einige Monate dauern. Für diesen Zeitraum hat Anders ein Interimsdezernat gebildet, das von der Leiterin des Jugendamtes, Sabine Klocke, geleitet wird. Neben ihrem eigenen Amt ist sie zuständig für das Amt für Personal und Organisation. Zum Dezernat des Bürgermeisters gehören klassische Führungsfunktionen wie zum Beispiel das Büro des Bürgermeisters und die Öffentlichkeitsarbeit, aber auch zwei große Fachämter: das Amt für Schulverwaltung und Sport und das Standes- und Rechtsamt.
Der Rat beschloss einstimmig, sich mit der durch die kassenärztliche Vereinigung Nordrhein beschlossenen Verlagerung der medizinischen Notdienstversorgung von Ratingen nach Mettmann nicht abzufinden. Rat und Verwaltung wollen alle Mittel ausschöpfen, um bei den Verantwortungsträgern eine Verbesserung der Versorgung für Ratinger Patientinnen und Patienten zu erreichen. Eine solche Verbesserung könnte darin bestehen, Portalnotdienstpraxen an einem Krankenhaus im Düsseldorfer Norden einzurichten, Augusta in Rath oder Florence-Nightingale in Kaiserswerth. Beide wären verkehrlich deutlich besser erreichbar als das Evangelische Krankenhaus Mettmann.
Die Stadt Ratingen führt aus Anlass des 750-jährigen Stadtjubiläums eine besondere Baumpflanzaktion durch. 75 so genannte Jubiläumsbäume sollen im Stadtgebiet gepflanzt werden, möglichst an markanten Stellen, um so nicht nur das Stadtklima zu verbessern, sondern auch noch in Jahrzehnten an das große Jubiläum zu erinnern. Für diesen nachhaltigen Jubiläumsbeitrag stellte der Rat 75.000 Euro zur Verfügung, die Bäume, die gepflanzt werden, sind also schon relativ groß. Darüber hinaus soll eine „Bürgerbäume“-Spendenaktion durchgeführt werden. Wer möchte, kann für die Anpflanzung weiterer Jubiläumsbäume spenden. Schulen und Kitas werden in die Aktion eingebunden.
In Ratingen-Mitte und in Hösel können am Sonntag, 30. November, von 13 bis 18 Uhr die Geschäfte öffnen. Der Rat gab grünes Licht für die Durchführung eines verkaufsoffenen Sonntags. In Ratingen-Mitte ist der Anlass das „Adventsleuchten“ mit diversen Aktionen in der gesamten Innenstadt, in Hösel wird am 30. November der traditionelle Nikolausmarkt gefeiert.
Der Rat stellte zusätzliche Mittel für die Fertigstellung eines OGS-Gebäudes an der Johann-Peter-Melchior-Schule in Lintorf zur Verfügung. Der Ergänzungsbau war in rekordverdächtig kurzer Zeit durch den OGS-Träger, den Verein zur Förderung der Übermittag-Betreuung, errichtet worden. Das Projekt wurde in nur wenigen Monaten auf Grundlage einer Kostenschätzung in Höhe von 1,2 Millionen Euro realisiert. Am Ende waren es 270.000 Euro mehr, die der Rat nun einstimmig nachschoss.
Für die Mehrkosten gab es mehrere Gründe. So wurden die Bauherren mit herausfordernden Gründungsproblemen beim Fundament am Rande des Dickelsbachs konfrontiert. Die Betreuungsräume wurden nach den neusten Anforderungen durch die Stadt EDV-mäßig ausgestattet, so dass diese im Zweifel auch als Klassenräume genutzt werden können. Hinzu kommen Kosten für die Einrichtung, die ursprünglich nicht veranschlagt waren, ebensowenig wie die Fotovoltaikanlage, die noch aufs Dach kommt.
Der Bebauungsplan M 425 „Mülheimer Straße zwischen Hochstraße und Backhausfeld“ ist einen Schritt weitergekommen. Entlang der Mülheimer Straße und im Blockinnenbereich dieser innerstädtischen Lage sollen im Wege der Nachverdichtung rund 90 Wohn- und fünf Gewerbeeinheiten entstehen. Der Rat beschloss die öffentliche Auslegung des Planentwurfs für die Dauer von einem Monat. Der Termin steht noch nicht fest.
Der Rat ebnete den Weg zum Bau eines OGS-Gebäudes für die Wilhelm-Busch-Schule in Hösel im Bereich Am Altenhof/Clarenbachweg, indem er den Satzungsbeschluss zum entsprechenden Bebauungsplan fasste.
Mit der Aufstellung eines Bebauungsplans und einer Vorkaufsrechtssatzung will die Stadt Ratingen den Bereich zwischen Düsseldorfer Straße, Grabenstraße und Minoritenstraße für die langfristige Entwicklung zu einem zentralen Verwaltungsstandort sichern. Die Dienststellen der Stadtverwaltung sind an mehreren, teils weit auseinanderliegenden Standorten im Stadtgebiet untergebracht, was sich auch in Zeiten der Digitalisierung als nachteilig für Verwaltungsabläufe und die Dienstleistung gegenüber der Bürgerschaft erweist. In den Blick gerückt ist vor allem die ehemalige AOK-Zentrale, die seit Jahren leer steht, aber auch die Grundstücke der Sparkasse mit dem Parkplatz hinter dem Gebäude.
Mit einer Resolution zum schnellstmöglichen Weiterbau des A-44-Lückenscghlusses wendet sich der Rat der Stadt an den Bundesverkehrsminister, den Bundesfinanzminister und die Bundestagsabgeordneten. Der dringende Appell ist darauf zurückzuführen, dass der Weiterbau trotz der mittlerweile endgültig erreichten Rechtskraft weiterhin stockt, weil in Bezug auf die Verkehrsinfrastruktur beim Bund Instandhaltung und Sanierung Vorrang vor Neubauten genießen. In der Resolution äußert der Rat sein Unverständnis, dass sich eine derartige Priorisierung auch auf längst begonnene, vergleichsweise kleine Projekte wie den Vier-Kilometer-Lückenschluss der A44 auswirken soll. Die bereits vor einigen Jahren gebaute Brücke über das Angertal als Teil des Lückenschlusses als weithin sichtbares Mahnmal für die Nichtfertigstellung der Autobahn in der Landschaft.