Warum Wildtiere nicht gefüttert werden sollten

Stadt bittet um verantwortungsvollen Umgang

Die kalte Jahreszeit beginnt - und mit ihr die gut gemeinte Absicht vieler Bürgerinnen und Bürger, Wildtiere wie Enten, Gänse oder Nutrias in Grünanlagen und Parks, an Bächen oder im Wald zu füttern. Doch was als Hilfe gedacht ist, kann gravierende negative Folgen für die Tiere und das Ökosystem haben. 

Durch die Fütterung kann es zur Veränderung des natürlichen Verhaltens kommen. Wildtiere, insbesondere Füchse, Wildschweine oder Waschbären, verlieren ihre natürliche Scheu vor dem Menschen und werden von Futterquellen in Siedlungsnähe abhängig. Dies kann zu Konflikten führen und die Tiere in Gefahr bringen, beispielsweise durch Straßenverkehr. Falsches Futter – wie Brot, Speisereste oder zu viel Fett - führt zum Beispiel bei Enten, Vögeln und Igeln zu schweren Verdauungsproblemen, Mangelernährung und Organversagen. Konzentrierte Futterstellen, wie beispielsweise in Grünanlagen, ziehen viele Tiere an und erhöhen das Risiko der Übertragung von Krankheiten und Parasiten. Bei einigen Arten kann die Fütterung zu unnatürlich hohen Populationsdichten führen, was wiederum den Druck auf die Umwelt erhöht. Für Wildtiere wie Wasservögel, Bisamratten oder Füchse besteht in der Stadt Ratingen ein Fütterungsverbot. Dieses kann mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro geahndet werden.

Wildtiere finden in der Regel genügend Nahrung in der Natur. Jedoch kann eine Winterfütterung für Vögel oder Eichhörnchen sinnvoll sein. Besonders wertvoll ist es, wenn verblühte Stauden im Garten den Winter über stehen bleiben, denn die Vögel können sich die Körner dann selbst aus dem Blütenstand holen. Der Vogelschar hilft auch, wenn an geeigneten Stellen das Herbstlaub liegen bleibt. Unter den Blättern überwintern Insekten und legen ihre Brut fürs kommende Jahr ab. Eichhörnchen hingegen freuen sich über Walnüsse und Haselnüsse - auch mit Schale. Umweltdezernent Prof. Dr. Bert Wagener rät: „Die Tiere kann man auch auf natürliche Weise bei ihrer Futtersuche unterstützen, zum Beispiel durch das Pflanzen von Haselnuss- und Beerensträuchern.“ 

Stadt Ratingen