Vormittags Unterricht, nachmittags OGS-Betrieb

Klassenräume an Grundschulen sollen multifunktional ausgestattet werden

Um den Rechtsanspruch auf einen Platz im Offenen Ganztag an Grundschulen zu gewährleisten, geht die Stadt Ratingen verschiedene Wege. Neben Neu- oder Anbauten, die aktuell an drei Schulen in der Planung bzw. Umsetzung sind, ist Multifunktionalität ein neues Universal-Instrument beim OGS-Ausbau. Die städtische Schulverwaltung hat jetzt ein Gesamtkonzept ausarbeiten lassen, um die bestehenden Unterrichtsräume an den Ratinger Grundschulen künftig auch für den Offenen Ganztag nutzen zu können.

Mit der Entwicklung des schulübergreifenden Konzeptes wurde ein Innenarchitekt beauftragt, welcher auf moderne Lernwelten in Grundschulen spezialisiert ist. Er hat zunächst die Flächen im Bestand untersucht. Ergebnis: In allen Grundschulen sind umfassende Potenziale vorhanden, den Bestand mit anderen Möbelausstattungen so einzurichten, das der größte Anteil der Flächen in den Grundschulen multifunktional genutzt werden kann. Die Flächen sind dann sowohl für den pädagogischen Schulunterricht als auch für die Freizeitgestaltung der OGS-Phase geeignet. Dadurch können in den meisten Schulgebäuden größere bauliche Anpassungen abgewendet werden.

„An vielen Schulstandorten sind zusätzliche Anbauten einfach nicht möglich oder wirtschaftlich nicht vertretbar. Daher setzen wir auf multifunktionale Räume und eine moderne Möblierung, die sowohl den Anforderungen des Unterrichts als auch der OGS gerecht wird“, erklärt Schuldezernent Patrick Anders. Mit einer gezielten, modernen Ausstattung lassen sich die bestehenden Flächen so deutlich besser und flexibler nutzen. Neben funktionalen Aspekten sollen auch Farben, Formen und Raumgestaltung so aufeinander abgestimmt werden, dass sie das Lernen und den Aufenthalt in den Schulen nachhaltig fördern.

Zwar würde auch die Neuausstattung der Grundschul-Klassenräume mit Multifunktionsmöbeln mit geschätzt mehr als fünf Millionen Euro zu Buche schlagen, das ist aber doch wesentlich günstiger, als neu zu bauen.

In einem ersten Schritt stellte der Rat der Stadt Ratingen jetzt 930.000 Euro für die Planungsleistungen zur Verfügung. Kernaufgabe des Planers wird es sein, die vorliegenden Grundlagenermittlungen unter Einbindung des erstellten Standardkataloges miteinander abzugleichen und raumscharf für jede Grundschule die dann passenden Möblierungen und Ausstattungen im Detail zu ermitteln.

„Ich bin froh, dass die notwendigen Finanzmittel noch in diesem Jahr zur Verfügung gestellt werden, damit wir das ambitionierte Vorhaben zügig angehen können“, sagt Anders. Die Stadt Ratingen will damit frühzeitig wichtige Maßnahmen umsetzen, um dem Rechtsanspruch und den berechtigten Erwartungen der Eltern gerecht zu werden – und zugleich zukunftsfähige Lern- und Betreuungsräume für die Schülerinnen und Schüler zu schaffen.

Stadt Ratingen