Richtfest an der Wilhelm-Busch-Schule

Multifunktionaler Ergänzungsbau kommt mit großen Schritten voran

Der Ergänzungsbau an der Wilhelm-Busch-Schule in Hösel schreitet mit Riesenschritten voran. Im Juli dieses Jahres begannen die Arbeiten, jetzt, am 8. Dezember, konnte schon Richtfest gefeiert werden. Bereits zum Beginn des Schuljahres 2026/2027 sollen die Schülerinnen und Schüler ihr neues Gebäude in Beschlag nehmen.

Beim Richtfest sagte Bürgermeister Patrick Anders: „Dieses Gebäude ist ein hervorragendes Beispiel für unser neues Tempo beim Schul- und Kitabau. Dank eines hohen Maßes an Vorfertigung werden die Kinder schon ein Jahr nach dem Baustart einziehen können. Und dabei gibt es keine Einbußen in punkto Bauqualität und Nachhaltigkeit, wir haben bei dieser Bauweise im Gegenteil sogar den geringsten Ressourcenverbrauch.“ Anders dankte der Stabsstelle für besondere Hochbauprojekte, die einen Teil der Planungsleistungen selbst erbracht hatte, sowie dem Totalunternehmer Zimmermann-Haus für die reibungslose Abwicklung des Bauprojekts.

Schulleiterin Katja Leuschner betonte ebenfalls die sehr gute Zusammenarbeit – einerseits mit der Stabsstelle und dem Totalunternehmer, andererseits aber auch mit der Schulverwaltung und dem Innenarchitekturbüro null2elf in Bezug auf die Innenausstattung. Beim Richtfest präsentierte null2elf die multifunktional angelegte Innenraumgestaltung. Multifunktional heißt, dass die Räume sowohl als Klassenräume für den Unterricht als auch für den Offenen Ganztag genutzt werden können. „Wir freuen uns schon sehr“, sagte Katja Leuschner. 

Wie sehr, zeigten die Kinder der WBS beim Richtfest. Sie präsentierten eine Leinwand, auf der viele von ihnen ihre guten Wünsche für das neue Schulhaus festgehalten haben, „unterschrieben“ mit ihren Fingerabdrücken. Die Leinwand wird im neuen Gebäude aufgehängt.

Ein großer Teil der Planungs- und die gesamten Bauleistungen liegen in den Händen der Firma Zimmermann-Haus, ein Unternehmen aus dem Sauerland mit viel Erfahrung im Umgang mit dem Naturmaterial Holz, das bei diesem Projekt eine zentrale Rolle spielt. Weitere ökologische Vorteile: Das Dach wird begrünt und mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet.

Neben den sechs Multifunktions-Räumen entsteht im Ergänzungsbau auf der 1. Etage ein großzügiger Begegnungs- und Spielflur, und im Erdgeschoss sorgt ein Garderobenraum für Ordnung. Insgesamt wird das Gebäude über 656 Quadratmeter Bruttogeschossfläche auf zwei Etagen verfügen. Die Fassadenkonstruktion als Wärmedämmverbundsystem mit Klinkerriemchen sowie Teilflächen mit einer Vorsatzschale in Holzoptik wird hochwertig, robust und nachhaltig, insbesondere durch den Einsatz von mineralischen Dämmstoffen. Die innere Tragkonstruktion der Wände wird in Holztafelbauweise ausgeführt, die Dachkonstruktion besteht aus vorgefertigten, kreuzweise verleimten Massivholzplatten.

Die vorgefertigten Wände und Deckenscheiben wurden auf die Baustelle geliefert und dort zusammengesetzt und montiert. Das hat den Vorteil, dass man nicht so viel „Luft“ auf der Straße transportieren muss. Bei dieser Bauweise entsteht der geringste CO2-Ausstoß aller Bauweisen. Das hat allerdings seinen Preis. Diese Bauweise ist mit rund drei Millionen Euro Gesamtprojektkosten teurer als andere, aber sie ist auch schneller und umweltfreundlicher.

Die Technik entspricht den Anforderungen an ein modernes Schulgebäude. Das Flachdach wird begrünt und mit einer aufgeständerten Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung versehen. Die dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird eine sommerliche Nachtabkühlung ermöglichen. Geheizt wird mit zwei Luft-Wasser-Wärmepumpen und einer Fußbodenheizung.

Der Ergänzungsbau war nötig geworden, weil die Nachfrage nach Schul- und OGS-Plätzen in den letzten Jahren gestiegen war, zuletzt so sprunghaft, dass für das laufende Schuljahr sogar eine Interimslösung mit einem Umbau der Aula für zwei OGS-Gruppen geschaffen werden musste, um die betroffenen Familien in ihrer Notlage nicht allein zu lassen. „Durch den Neubau schaffen wir jetzt in Hösel schon zum nächsten Schuljahr eine OGS-Versorgungsquote von 72 Prozent“, sagte der Bezirksausschussvorsitzende Michael Droste. „Das ist ein sehr wichtiger Schritt in die Zukunft unseres Stadtteils.“ Der letzte wird es aber nicht sein. Auf einem Grundstück in der Nähe der Schule plant die Stadt ein weiteres OGS-Gebäude.

„Es sind hier mehrere Kraftakte nötig, aber am Ende werden wir eine sehr gute Lösung für den Schulstandort Hösel haben“, sagte Bürgermeister Anders. „Ich kann mich nur bei allen Beteiligten bedanken, dass wir hier in guter Kooperation so schnell vorankommen.“