Ein Sprichwort sagt, der Flügelschlag eines Schmetterlings könne andernorts einen Orkan auslösen. Wörtlich zu nehmen ist das Sprichwort wohl nicht. Es drückt aber aus, dass in der Natur alles mit allem zusammenhängt. In diesem Sinn sind Schmetterlinge nicht nur wunderschöne, farbenfrohe Insekten, sondern äußerst nützliche „Player“ im Ökosystem. Als Spezialisten können sie etwa Pflanzen bestäuben, deren Blütenkelche so tief sind, dass sie für Bienen unerreichbar sind. Und natürlich sind Schmetterlinge auch selbst Teil der Nahrungskette. Ihre Raupen dienen Vögeln und anderen Tieren als Nahrungsquelle, während erwachsene Schmetterlinge Futter für Fledermäuse oder Spinnen sind. Haben Sie bereits Schmetterlinge im Garten, ist dies ein gesundes Zeichen, denn sie reagieren empfindlich auf Umweltveränderungen und Pestizide. Wollen Sie Schmetterlinge anlocken, finden Sie in diesem Artikel einige Tipps, mit deren Hilfe die geflügelten Gäste nicht lange auf sich warten lassen.
Zu den Schmetterlingen gehören nicht nur die bunt geflügelten Falter, die tagsüber aktiv sind. Auch Nachtfalter wie das Taubenschwänzchen gehören zu dieser Gruppe von Insekten. Nachtfalter sind nicht einfach zu finden, denn durch ihre „Tarnfarben“ passen sie sich bestens an ihre Ruheplätze an und sind dort nahezu unsichtbar. Bei Licht verstecken sie sich mit zusammengefalteten Flügeln an Baumrinden oder auf der Unterseite von Blättern. Ihre Nahrung suchen sie in der Dämmerung oder nachts. Tagfalter sind dagegen gut gekennzeichnet und ruhen mit aufgestellten Flügeln. Was alle Schmetterlingsarten einzigartig macht, ist ihre Entwicklung. Vereinfacht erklärt, entwickeln sich aus den Eiern zunächst Raupen, die sich später in einen Kokon „einspinnen“ und ihren Körper komplett verändern. Nach dieser „Metamorphose“ schlüpfen sie als fertige Falter aus ihrem Kokon.
Eine der wichtigsten Aufgaben von Schmetterlingen ist die Bestäubung von Pflanzen. Ähnlich wie bei den Wildbienen, gibt es unter ihnen Spezialisten und Generalisten. Am besten bieten Sie Schmetterlingen deshalb über die gesamte Saison hinweg eine abwechslungsreiche Auswahl heimischer Blühpflanzen an.
Zuverlässige Nektarlieferanten sind zum Beispiel:
Wenn Sie Schmetterlinge langfristig in Ihren Garten locken möchten, sollten Sie bei der Auswahl Ihrer Pflanzen auch an den Nachwuchs denken! Denn Raupen ernähren sich oft von anderen Futterpflanzen. Vielleicht wachsen in Ihren Gärten sogar schon einige davon. Und auch wenn es Sie in den Fingern juckt: Lassen Sie ein paar stille Ecken mit Brennnesseln stehen, denn sie gehören tatsächlich zu den wichtigen Futterpflanzen für Raupen.
Schmetterlinge brauchen geschützte Orte, um sich fortzupflanzen und zu überwintern. Sie bieten ihnen dazu gute Bedingungen, wenn Sie in Ihrem Garten eine wilde Ecke vorsehen, in der Brennnesseln wachsen dürfen. Schneiden Sie verblühte Pflanzenstängel erst im Frühjahr ab, sie sind Winterquartiere für einige Schmetterlingsarten. Im Sommer können Sie eine kleine Trinkschale bereitstellen und an einer sonnigen, windgeschützten Stelle ein paar Steine aufstapeln. So helfen Sie Schmetterlingen, sich aufzuwärmen und Flüssigkeit aufzunehmen.
Viele chemische Pflanzenschutzmittel sind giftig für Schmetterlinge und ihre Raupen. Setzen Sie stattdessen auf biologische Schädlingsbekämpfung - zum Beispiel, indem Sie Nützlinge wie Marienkäfer und Vögel anlocken. Haben Sie bereits Nützlinge im Garten, ist dies ein Zeichen für ein gesundes Ökosystem. Einige Schmetterlingsarten treten allerdings auch selbst als Schädlinge auf und sorgen an Obst- oder Gemüsepflanzen für Schäden. Zu den bekannteren gehören die Raupen der Apfel- und der Pflaumenwickler. Sie überwintern hinter Rindenschuppen und sind zum Beispiel durch bestimmte Nematoden angreifbar. Auch Schlupfwespen sind Nützlinge, die der Eiablage von Schadschmetterlingen entgegenwirken.
Natürlich sollen Sie schöne Abende in Ihren Gärten genießen und dabei nicht im Dunkeln sitzen. Sie kennen aber sicher alle das Bild kreisender Nachtfalter im Schein von Laternen. Das endlose Kreisen ist für die Tiere jedoch ein kräftezehrender Irrweg, denn sie verwechseln das künstliche Licht mit dem Mond. Als einzige natürliche Lichtquelle funktioniert der Mond nämlich für sie wie ein Fixstern, nach dem sie - vereinfacht erklärt - ihr Flugverhalten ausrichten.
Aus Sicherheitsgründen können wir natürlich in Ratingen nachts nicht alle öffentlichen Lichtquellen abschalten. Auf Friedhöfen und in den Parkanlagen gilt aber auch für uns: Es gibt Zeiten, da bleiben die Lampen aus. Und es gibt Räume, an denen wir auf Bewegungsmelder setzen. Lampen mit Bewegungsmeldern sind auch gute Alternativen für Gärten und Vorgärten. Und auch für Grablichter gibt es mittlerweile kluge Möglichkeiten, die Verstorbenen zu ehren und zugleich die Natur zu schützen - mit LED-Grablichtern, die aussehen wie Kerzen, eine integrierte Zeitschaltuhr haben und im Handel schon für weniger als 10 EUR erhältlich sind.