Fledermäuse sind nicht nur die einzigen Säugetiere, die fliegen können. Sie können mit den Ohren sehen, mit den Händen fliegen und kopfüber schlafen. Von all dem bekommen wir Menschen meist gar nichts mit. Denn Fledermäuse sind nachtaktiv, fliegen nahezu geräuschlos und orientieren sie sich mithilfe einer Echo-Ortung. Nur eines sind Fledermäuse nicht: blutrünstig, wie es uns verschiedene Vampirgeschichten vorgaukeln. Ihre scharfen Eckzähne benutzen sie nur, um die Panzer von Insekten zu knacken, denn sie sind ihre Leibspeise. Das Glück der Fledermäuse hängt also wesentlich von einem ausreichenden Insektenvorkommen ab. In Ratingen haben sich auf dem Waldfriedhof und im Poensgenpark Fledermäuse angesiedelt. Regelmäßig bietet die Stadt Ratingen dort informative Führungen mit der "Fledermausbotschafterin“ des Kreises Mettmann, Frau Dr. Isabella Kappner, an.
Zum Glück können Sie in Ihrem Garten auch selbst dazu beitragen, Fledermäusen und anderen Insektenfressern genug Nahrung anzubieten. Danke, wenn Sie mitmachen!
Falls Sie eine verletzte, schwache oder flugunfähige Fledermaus finden, verbringen Sie sie vorsichtig in einen luftdurchlässigen Karton. Tragen Sie dabei Lederhandschuhe oder benutzen Sie ein Tuch, das keine Fäden zieht, an dem die Fledermäuse mit ihren Krallen hängenbleiben. Auch den Karton können Sie mit einem solchen Tuch auskleiden. Kontaktieren Sie dann möglichst eine oder einen der Fledermausbeauftragten im Kreis Mettmann:
Wie kann man nur so elegant durch die Nacht fliegen und jagen, obwohl man praktisch gar nichts sieht? Augen werden überbewertet, sagt dazu die Fledermaus, denn sie orientiert sich über ihre Ohren. Bis zu 20 Beutefangrufe stößt sie dazu pro Sekunde aus. Für menschliche Ohren sind diese Rufe nicht zu hören, denn die Töne liegen im Hochfrequenzbereich. Sobald die Schallwellen der Rufe auf einen Widerstand treffen, verändern sie ihre Frequenz und schallen zurück ins Fledermausohr. Anhand dieses „Echos“ erkennt die Fledermaus die Position und Größe eines Widerstands. So schafft sie es, sich in der Dunkelheit zu orientieren und ihre Beute exakt anzusteuern.
Wenn die nachtaktiven Fledermäuse tagsüber ausruhen, hängen sie sich mit dem Kopf nach unten auf. In ihrer natürlichen Lebensumgebung krallen sie sich dazu mit ihren Füßen in Felshöhlen, Felsspalten oder Baumhöhlen fest. Mittlerweile leben Fledermäuse auch in der Stadt und nutzen dort etwa Dachböden oder Mauernischen. Damit das mit dem „lockeren Abhängen“ bestens funktioniert, sind auch Fledermausfüße etwas ganz Besonderes. Anders als bei allen anderen Säugetieren zeigen sie nämlich nicht nach vorne, sondern nach hinten. Außerdem werden ihre Krallen allein durch ihr Gewicht gekrümmt. Dies führt dazu, dass die Tiere auch im (Winter-)Schlaf „hängen bleiben“. Droht Gefahr, lassen Fledermäuse sich einfach fallen und sind augenblicklich flug- und fluchtfähig.
Als Insektenfresser sind Fledermäuse äußerst nützlich für das ökologische Gleichgewicht. Doch das ist bekanntlich aus den Fugen geraten. Was fehlt, sind ausreichend Insekten. Und um die, die noch da sind, müssen die Fledermäuse nun mit Amsel, Igel, Spitzmaus & Co konkurrieren. So kommt es, dass die Bestände unserer heimischen Insektenfresser schrumpfen – und in der Folge auch die Bestände der Fledermäuse. Insektenfreundliche Pflanzen zu setzen, ist deshalb ein hilfreicher Schritt. Und dann freuen Sie sich über jede Fledermaus, die Ihren Garten aufsucht: denn sie verspeist pro Nacht mehrere tausend Insekten, zu denen auch die Mücken gehören. Folgendes können Sie tun, um Fledermäuse zu schützen: