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Ulrike Zilly, geboren 1952 in Oberhausen, ist Malerin, Zeichnerin, Bildhauerin und Aktionskünstlerin. Als Schülerin von Rissa und Günter Grote studierte sie von 1970 bis 1976 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, die sie als Meisterschülerin von Ernst Althoff verließ. 1982 gründete sie zusammen mit Robert Hartmann, Werner Reuber und Nils Kristiansen, der die Gruppe jedoch bereits 1986 wieder verlassen sollte, das Künstlerkollektiv „Die Langheimer“, dessen Aktionen Kunstgeschichte und Kunstgeschehen gleichermaßen karikieren. Insbesondere seit den frühen 2000er Jahren tritt sie durch ihre Mal- und Zeichenperformances auch wieder verstärkt losgelöst von den Arbeiten des Kollektivs als Aktionskünstlerin in Erscheinung. Mit ihren Ausstellungs-Projekten „Entre Nous“ Alter Adel - Neue Portraits und „Heimatatlas - Bürgerportraits“ hat sie sich in den vergangenen Jahren zudem als Porträtmalerin etabliert. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Zillys Gemälde, Plastiken und Papierarbeiten, sind mal laut und farbenfroh, mal monochrom und leise, immer heiter, dabei oft von anarchischem Witz. Ihre Bildwelt bevölkern vor allem Fabeltiere, Märchen- und Sagengestalten, alte und neue Symbole, die sie der Heraldik und dem Motivrepertoire vergangener Zeiten, insbesondere des europäischen Mittelalters, entlehnt. Ihr Wappentier und Vorbild, wie sie selbst sagt, ist der Hase, genauer die Häsin. Schon in der klassischen Antike galt das sich rasch vermehrende Tier als Lebens- und Fruchtbarkeitssymbol, als Zeichen der Auferstehung und Wiedergeburt und als solches sollte es auch Eingang in die christliche Kunst finden. Hakenschlagend entzieht sich der Hase jeder Gefahr. Jeder Richtungswechsel bedeutet dabei Erneuerung, eine veränderte Situation und Weltsicht. Der Hase strotzt vor Energie und Lebenskraft, die sich unaufhaltsam fortpflanzt. Hieraus ergibt sich auch der von der Künstlerin ganz selbstverständlich immer wieder hergestellte Bezug des Hasen zum Weiblichen, zu einer zyklisch neues Leben spendenden „Mutter Natur“.
Es verwundert nicht, dass den Betrachter auch an Zillys Station auf dem „Ratinger Kunstweg“ eine Häsin erwartet. Auf der Angerwiese im Zusammenschluss von Blyth-Valley-Ring/ Vermillionring und Stadionring steht von Straßenlärm umtost die „Hasenkommunikation Nr. 7“, die schemenhafte Wiedergabe eines Hasen, 194 cm hoch, gefertigt aus verzinktem Eisen von beachtlicher Stärke und montiert auf einem massiven Betonsockel. Gelassen und trotz ihrer erhöhten Aufstellung ganz erdverbunden, ruht die Häsin inmitten der städtischen Verkehrslandschaft. Die leichte Schrittstellung der Beine ändert nichts an ihrer statischen Haltung, ihre offensichtliche Vermenschlichung nichts an ihrer Glaubwürdigkeit als Botschafterin der Natur am Rande des menschengemachten Chaos‘. Ihre Aufgabe ist es, den Blick des vorübergehenden oder -fahrenden Betrachters auf sich zu ziehen, mit ihm in Dialog zu treten. Sie soll ihn willkommen heißen in ihrer Stadt, ihrem Lebensraum und zum Verweilen einladen. Im Idealfall entlockt ihr Anblick ihm ein Lächeln oder zumindest ein Schmunzeln.
Ina Thiesies
Standort: Auf der Angerwiese im Zusammenschluss von Blyth-Valley-Ring/ Vermillionring und dem Stadionring, 40878 Ratingen
Website der Künstlerin: www.ulrike-zilly.de
Weiterführende Literatur:
Entre Nous - Adelsportraits, hrsg. von Ulrike Zilly, Ausst.-Kat., Stadtgalerie Bamberg - Villa Dessauer 2009, Leopold-Hoesch-Museum Düren, Schloß Burgau 2010, Museum Kloster Bentlage Rheine 2011, Rheine 2010.
Einsame Meister. Die Langheimer kopieren Meisterwerke der Moderne, hrsg. von Oliver Zybok, Ausst.-Kat., Städtisches Museum Leverkusen Schloss Morsbroich, Leverkusen 2000, Berlin 2000.
Die Kindheit der Langheimer. Robert Hartmann, Nils Kristiansen, Werner Reuber, Ulrike Zilly. Neu, sachlich, stählern, romantisch, hrsg. vom Allgemeinen Freundes- u. Förderkreis für Junge Kunst im Atelier Schloss Benrath e.V. (Enthüllungen und Forschen in der klaffenden Moderne 6), Köln 1986.
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