BRIGITTE TRENNHAUS

Beim Eingang in eine der vielen Grünflächen im Ratinger Stadtgebiet überspannt das Rosentor von Brigitte Trennhaus den Weg. Auf zwei hellblau lackierten, an Spaliere erinnernde Pfeiler ist ein senkrecht aufragendes Gitter platziert, an dem in regelmäßigen Abständen über 120 hellgrüne und rote Bronze-Rosen befestigt sind. Sie sind nur an der der verkehrsreichen Straße zugewandten Seite des Gitters angebracht und machen das Tor zu einer verheißungsvollen Einladung in eine ruhigere und entspanntere Umgebung.

Das Gitter markiert einen durchlässigen Grenzbereich und vermittelt zwischen zwei unterschiedlichen Räumen der Stadtlandschaft: dem Nutzraum der Hauptverkehrsadern und dem Schutzraum des Parks. Formal steht es für Ordnung und Struktur und greift damit zwei bedeutende Wesensmerkmale der Stadtlandschaft auf. Die Rosen verweisen auf die natürlichen Elemente der Pflanzen, der gewachsenen Erde und der Gewässer. Die gleichmäßige Verteilung der bronzenen Blüten am Gitter reflektiert zugleich das Artifizielle des angelegten Parks als einer vom Menschen gestalteten Natur. Die Rose ist außerdem mit vielfältigen symbolischen Bedeutungen aufgeladen, was sie zu einem in der Kunst häufig eingesetzten Motiv macht.

Brigitte Trennhaus thematisiert in ihrer künstlerischen Arbeit Dualität und Gegensatz: innen und außen, Dynamik und Statik, Aktion und Kontemplation. Bekannt ist die heute in Berlin lebende Künstlerin, die unter anderem bei Erwin Heerich an der Düsseldorfer Kunstakademie studierte, auch durch ihre Arbeiten für den sakralen Raum. So schuf sie einen viel beachteten Altar aus Bienenwachs für eine kleine Dorfkirche in den brandenburgischen Spreeauen. In Ratingen-Homberg beeindruckt ihre Installation auf dem ehemaligen Kirchhof. Dreizehn Akazienstämme, die sie behutsam mit der Kettensäge bearbeitete und mit Stahlstützen versah, versammeln sich zu einer stillen "Flurprozession" hin zu den angrenzend wachsenden  Akazienbäumen im Schatten der historischen Kirche.

Jeannette Petersen

 

Standort: Nördlicher Parkeingang an der Kaiserswerther Straße, Höhe Fußgängerampel

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