Mehrweg statt Einweg
Getränke und Essen zum Mitnehmen ("To go") zu bestellen liegt seit vielen Jahren im Trend. Die aktuelle COVID-Situation hat den Verbrauch an Seviceverpackungen deutlich ansteigen lassen und die Umweltauswirkungen, die seit Jahren problematisch sind, noch einmal verschärft.
Die Lösung für nachhaltigen "To-Go"-Verzehr stellen Mehrwegverpackungen, sowohl für Getränke als auch für Essen zum Mitnehmen, dar. Mehrweggefäße sparen nicht nur Verpackungsmüll und somit Reccourcen ein sondern tragen auch zur Stadtsauberkeit bei. Denn ein Großteil des Straßenmülls besteht aus Einwegverpackungen.
Verbot von Einwegkunststoffprodukten:
Seit dem 03.07.2021 dürfen Besteck, kosmetische Wattestäbchen, Luftballonstäbe, Rührstäbchen – zum Beispiel für Heißgetränke –, Teller, Schalen und Trinkhalme nicht mehr hergestellt werden. Außerdem verboten sind Lebensmittel- und Getränkebehälter aus Styropor. Händler (bzw. Geschäfte) und Gastronomiebetriebe dürfen ihre Restbestände aber vorerst weiter ausgegeben.
Pfandpflicht für alle Getränkeflaschen:
Seit 1. Januar 2022 gilt eine Pfandpflicht für alle Getränkeflaschen und -dosen (ausgenommen Einwegkunststoff-Flaschen für Milcherzeugnisse) und ein Verbot für Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15-50 Mikrometer.
Mehrweg in der Gastronomie wird Pflicht:
Ab 1. Januar 2023 tritt die Pflicht zum Angebot von Mehrwegbehältern im Gastronomie/To-go-Bereich in Kraft. Diese sieht vor, dass der/die Inverkehrbringer*in neben Einwegkunststofflebensmittelverpackungen und/oder Einweggetränkebechern (unabhängig vom Material), ebenfalls Mehrwegverpackungen als Alternative anbieten muss. Folgende Bedingungen sind einzuhalten:
Der Markt der Mehrweg-Poolanbieter entwickelt sich ständig weiter. Stets kommen neue Anbieter hinzu und immer mehr Gastronomen führen Mehrweg ein.
Bei Poolsystemen werden Mehrweggefäße von einem Dienstleistungsunternehmen oder einer Organisation bereitgestellt. Dabei erhalten Gastronomiebetriebe die Gefäße vom Systemanbieter und geben diese an die Kundinnen und Kunden weiter. Die Gefäße werden nach Gebrauch wieder beim Gastronomiebetrieb abgegeben. Dieser reinigt die Gefäße und stellt sie wieder zur Verfügung.
Pool-Systeme für Mehrweggeschirr werden in der Regel von mehreren Betrieben gleichzeitig genutzt. Das hat den Vorteil, dass die Kundinnen und Kunden das Geschirr nicht zwingend dort zurückgeben müssen, wo sie es bekommen haben. Eine Abgabe ist dann auch bei allen am System teilnehmenden Unternehmen möglich.
Eine Übersicht aller aktueller Mehrwegpoolsysteme für Speisen finden Sie bei "Essen in Mehrweg"
Der Lebensmittelverband Deutschland hat Leitlinien, Lehrvideos und Merkblätter zum problemlosen hygienischen Umgang mit Mehrwegbehältnissen herausgegeben.
Dieses Merkblatt zum Pool-Geschirr hilft Ihnen, in Ihrem Betrieb Mehrweg einzuführen:
- "Pool-Geschirr"-Hygiene beim Umgang mit Mehrweggeschirr innerhalb von Pfand-Poolsystemen
→ hier geht´s zum Merkblatt "Pool-Geschirr"
Verbraucher*innen können durch das Befüllen mitgebrachtern Gefäße einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Das Befüllen von mitgebrachten Mehrweggefäßen mit Speisen ist auch in der aktuellen COVID-Situatin erlaubt und sicher. Grundsätzlich trägt der Lebensmittelunternehmer die Verantwortung für die Einhaltung hygienerechtlicher Vorschriften bis zur Abgabe von Lebensmitteln an den Verbraucher. Unter Beachtung der erforderlichen Sorgfalt darf das mitgebrachte Behältnis weder die betriebliche Hygiene gefährden noch die abgefüllten Lebensmittel nachteilig beeinflussen.
Der Lebensmittelverband Deutschland hat hierzu Leitlinien, Lehrvideos und Merkblätter zum problemlosen hygienischen Umgang mit Mehrwegbehältnissen herausgegeben. Diese Merkblätter helfen Ihnen, in Ihrem Betrieb Mehrweg einzuführen:
- "Coffee to go-Becher"-Hygiene beim Umgang mit kundeneigenen Bechern zur Abgabe von Heißgetränken mit Bedienung oder Selbstbedienung
→ hier geht´s zum Merkblatt: Coffee to go-Becher
- "Mehrwegbehältnisse"-Hygiene beim Umgang mit kundeneigenen Behältnissen zur Abgabe von Lebensmitteln mit Bedienung oder Selbstbedienung
→ hier geht´s zum Merkblatt: Mehrwegbebältnisse
Die Merkblätter sind bundesweit von den Überwachungsbehörden anerkannt.
Lehrvideos finden Sie ebenfalls auf der Seite des Lebensmittelverbandes Deutschland:
Empfehlungen zur Hygiene beim Befüllen mitgebrachter Gefäße
Umweltbundesamt: Mehrweg für Speisen und Gertänke zum Mitnehmen-Informationen für die Gastronomie
Deutsche Umwelthilfe: Einkaufsführer Takeaway
Label zur Kennzeichnung von Betrieben, die kundeneigene Behälter befüllen: Einmal ohne, bitte
Abfallvermeidung ist die effektivste Methode, die Abfallmengen gezielt zu senken. Wir alle können durch unser Verhalten aktiv zur Abfallvermeidung beitragen, indem wir beim Einkauf auf abfallarme und langlebige Produkte achten.
Mit Köpfchen einkaufen
Bewusster Umgang mit Lebensmitteln
Im Schnitt wirft jeder Bundesbürger pro Jahr 82 Kilogramm Lebensmittel im Wert von 200 Euro weg. Nur ein knappes Drittel gehört davon tatsächlich in den Müll. Der Rest wird gedankenlos entsorgt, obwohl man die Sachen eigentlich noch verwenden könnte.
So retten Sie Ihr Essen vor der Tonne:
Die sinnvolle Verwertung von Lebensmitteln im Haushalt kann im Übrigen nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel schonen.
Schon mal daran gedacht?
Oft sind Gegenstände zum Wegwerfen viel zu schade.
Deshalb:
Wer seine Geschenke abfallarm aber dennoch liebevoll verhüllen möchte, braucht auf entsprechend gestaltete Verpackungen nicht zu verzichten.
Versuchen Sie es doch einmal mit diesen Materialien:
In der modernen Welt sind Kunststoffe überall zu finden: Verpackungen, Küchenutensilien, Kosmetik- und Hygieneartikel, Alltagsgegenstände, Vorratsbehälter und vieles mehr bestehen heute ganz oder teilweise aus Plastik.
Das ist verständlich, denn Kunststoff ist relativ haltbar und kann fast jede Form annehmen. Was lange praktisch erschien und immer noch erscheint, ist ein enormes Problem geworden. Der Plastikmüllberg auf unserem Planeten wächst und wächst. Plastikfrei zu leben erscheint uns heute schwer, wenn nicht unmöglich.
Stimmt aber nicht! Jeder kann dazu beitragen, unnötiges Plastik zu reduzieren.
Wie das gelingen kann, zeigen die folgenden Tipps:
Netz für Obst und Gemüse
Die dünnen Knotenbeutel lassen sich durch Obst- und Gemüsenetze ersetzten.
Lunchbox
Wer sein Frühstück oder Mittagessen in wiederverwendbare Brotdosen oder Lunchboxen mitnimmt, spart Verpackungsmüll und macht schon vieles besser. Aber es gibt längst plastikfreie Alternativen zur klassischen Plastikdose. Brotboxen aus Edelstahl, Glas und sogar Holz sind langlebig und schadstofffrei.
Einweg- und Schraubgläser
Marmeladen-, Aufstrich- oder Gurkengläser eignen sich wunderbar für Getränke, zum Einkaufen, für Essen oder zur Aufbewahrung von trockenen Lebensmitteln.
Thermobecher statt Coffee-to-go-Pappbecher
Wahnsinnige 320.000 Einweg-Becher verbrauchen die Deutschen pro Stunde (DUH). 2,8 Milliarden Kaffeebecher landen pro Jahr im Müll. Kaffeebecher aus Edelstahl sind dagegen einfach zu reinigen und langlebig.
Seife am Stück kaufen
Flüssigseife ist bequem und praktisch, aber: Meist kauft man sie im Plastikspender. Das Plastik landet im Müll, sobald der Spender leer ist.
Edelstahl Trinkflasche
Eine Trinkflasche aus Edelstahl ist langlebiger, gesünder und umweltfreundlicher als eine Einwegflasche aus Plastik und spart jede Menge Müll.
Spülbürste aus Holz mit Wechselkopf
Eine Spülbürste aus Holz reinigt gründlich und ist nachhaltig.
Wenn man die Verantwortung für ein Neugeborenes übernommen hat, verändern sich die Perspektiven und Anschauungen. Die Themen Umweltschutz rücken oft mehr in den persönlichen Fokus.
Einen großen Beitrag zum Thema Müllvermeidung können Stoffwindeln leisten. Bis ein Kind "sauber" ist, benötigt es etwa 4000 Einwegwindeln.
Einwegwindeln bestehen aus Kunststoff und Zellulose. Für den benötigten Zellstoff müssen mehr als 15 Bäume, vorwiegend aus Monokultur, gefällt werden. Zur Herstellung von Wegwerfwindeln werden darüber hinaus große Mengen Energie sowie Chemikalien für Bleiche, Trabsport und Verarbeitung verbraucht.
Hinzu kommen die Kosten für die Müllentsorgung, denn jedes Baby produziert in den ersten zwei bis drei Jahren seines Lebens durch Einwegwindeln ca. 1100 kg Abfall.
Anlass genug um über Alternativen nachzudenken!
Moderne Stoffwindeln können dazu eine gute Alternative darstellen:
Mehrwegwindeln haben aber auch noch einen anderen Vorteil. Babys, die mit Stoffwindeln gewickelt werden, werden in der Regel früher "trocken".
Das Wickeln mit Stoffwindeln ist längs nicht mehr so umständlich, wie zu Großmutters Zeiten, denn die modernen Systemwindeln verfügen über Klettverschlüsse und sind mit etwas Übung genauso leicht in der Handhabung wie Wegwerfwindeln. Bei Mehrwegwindeln fallen zwar einmalig relativ hhe Kosten für die Neuanschaffung an, diese sind aber, betrachtet man die Wickelzeit, ca. 30-50% billiger als Einwegwindeln. Und beim zweiten Kind fallen die Anschaffungskosten ganz weg, so dass der finanzielle Vorteil noch erheblich größer ist.
Im Internet findet man viele Tipps im Umgang mit Mehrwegwindeln sowie Anleitungen für das richtige Waschen und Trocknen.