städtischer Seniorentreff Ratingen-Süd

Adresse / Lage

Karl-Mücher-Weg 19
40878 Ratingen

Tel.: 02102 550-5085

Öffnungszeiten:
montags–freitags
9–12 Uhr und 13–17 Uhr

Lage im Stadtplan anzeigen

Leitung

Leitung:
Frau Martina Schröder

Telefon: 02102 – 550-5085
E-Mail: martina.schroeder@ratingen.de

Quartiersentwicklung: Was ist das und wozu brauchen wir so etwas?

Der demographische Wandel ist zu einem gängigen Begriff geworden, doch was ist darunter zu verstehen? Kurz gefasst werden zwei zentrale Verschiebungen die demographische Entwicklung prägen: eine zunehmende ältere Bevölkerung und eine insgesamt schrumpfende Einwohnerzahl. Die Zahl der älteren Menschen wird zunehmen, insbesondere wird die Zahl der Hochaltrigen überproportional ansteigen, was Auswirkungen haben wird auf die soziale Infrastruktur von KiTas über Schulen bis hin zu Bürgertreffpunkten.

Natürlich ist jede Kommune unterschiedlich betroffen, aber jede Stadt und jeder Kreis wird sich überlegen müssen, wie sie mit der sich verändernden Bevölkerungsstruktur umgehen will. Hier müssen die Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden.

Jede Kommune hat Quartiere, wobei ein Quartier nicht automatisch einem Stadtviertel entspricht. Es ergeben sich Quartiere aus der geographischen Lage, weil sie durch eine große Straße getrennt sind oder durch die bebaute Umgebung geprägt, auch Wegebeziehungen, soziale Strukturen oder Kirchengemeinden können „natürliche“ Grenzen bilden.

Um den unterschiedlichen Ansprüchen in den verschiedenen Quartieren gerecht zu werden, ist es erforderlich, ein stabiles Netz sich selbst tragender Strukturen zu schaffen, denn soziale Netzwerke tragen wesentlich dazu bei, stabile Nachbarschaften zu bilden. Dazu gehört, ein wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld zu fördern. Hierzu kann es notwendig sein, die gemeinsame Identität zu stärken und damit ein „Wir-Gefühl“ zu erzeugen. Ebenso sind die Werte im Quartier ein Handlungsfeld. Es gilt, das Altsein zu enttabuisieren und realistische Altersbilder, bei denen ältere Menschen aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, zu etablieren. Die Enttabuisierung schließt alle Zielgruppen und Sachverhalte ein, die zu Ausgrenzungen führen.

Es gilt, auf der Basis einer größeren Toleranz generationengerechte räumliche Infrastruktur sicherzustellen. Von hoher Bedeutung sind hier barrierefreie öffentliche Räume und Gebäude. Aber es geht auch um die Bereitstellung von Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten im nächsten Umfeld, etwa durch Grünflächen, Sitzbänke oder generationsübergreifende Spielplätze. Zentral für die Entwicklung eines sozialen Gemeinwesens sind Begegnungsräume, die in Form von Bürgertreffpunkten oder -cafés bestehen können.

Zudem geht es darum, einen bedarfsgerechten Hilfemix aufzubauen und wohnortnahe Beratung und Begleitung zu ermöglichen. Ein längerer Verbleib zu Hause bzw. im Quartier setzt voraus, dass benötigte hauptamtliche und ehrenamtliche Dienstleistungen und Angebote verfügbar sind. Es geht um die Bereiche Betreuung und Pflege, Soziales, Kultur, die haushaltsnahen Dienstleistungen und um Mobilitätsangebote, wie zum Beispiel Fahrdienste. Oftmals wird mehr als eine Dienstleistung bzw. ein Angebot benötigt. In diesen Fällen wird auch von einem Hilfemix gesprochen. Die Erbringung eines Hilfemix` kann für einen Kunden nur dann optimal ablaufen, wenn die Leistungen zueinander koordiniert und abgestimmt werden. Es geht um Schnittstellenprobleme und die Kooperationsbeziehungen der einzelnen Leistungserbringer zueinander.

Über eine erfolgreiche Projektentwicklung sollen die verschiedenen Menschen in einem Quartier erreicht werden. Das Interesse und die persönliche Einstellung der Bewohner vor Ort stellt eine sehr wichtige Voraussetzung für gelungene Projekte dar. Wirksame und fruchtbare Projekte basieren auf den im Quartier lebenden bzw. verwurzelten Menschen und den  Gründern der verschiedenen Projekte. Wenn sich die Bewohner für ihr Quartier engagieren, geben sie den Projekten eine individuelle Prägung. In der bürgerorientierten Gemeinwesenarbeit lässt sich festhalten, dass der Ausgangspunkt der sozialen Arbeit sich immer am Willen und Interesse der Menschen manifestieren sollte, deren Lebenswelt sich im Quartier befindet.

Für ein Quartier können auf unterschiedlichste Weise Informationen gesammelt werden, um herauszufinden, was einen Stadtteil und seine soziale Wirklichkeit tatsächlich ausmacht. Die beste Erfahrung sammelt man vor Ort, schließlich wird ein Stadtteil vor allem durch seine Gebäude, Verkehrswege und Geschäfte, Cafés und Restaurants sowie durch die Bewohner des Stadtteils und die Passanten geprägt.

In Zusammenarbeit mit der Begegnungsstätte Ratingen Süd wurde hier als erstes ein Quartiersspaziergang angeregt. Mit verschiedenen Akteuren aus Ratingen Süd  wurde vereinbart, einen bekannten Weg in die Innenstadt von Ratingen abzugehen und hier mit allen Sinnen zu erfassen: was fällt mir auf, was gefällt mir gut, was gefällt mir gar nicht? Dieser Quartiersspaziergang wurde in einem kleinen Film festgehalten, der unter folgendem Link zu finden ist: http://www.stadt-ratingen.de/freizeit_kultur_sport_tourismus/senioren/staedtische_seniorentreffs/sued/Quartiersbegehung_44115_44246.php.

Der ausgesuchte Weg führte von der Begegnungsstätte Ratingen Süd zum Busbahnhof Ratingen Mitte. Das war eine sehr spannende und lehrreiche Erfahrung, die auch im Anschluss lebhaft diskutiert wurde. Es wurde Anregung zu kleinen Veränderungen gegeben, aber auch Lob verteilt.

Die Gruppe trifft sich erneut im April, dann kommen auch noch andere Schlüsselpersonen hinzu und in einem sogenannten „Weltcafé“ werden wir Menschen miteinander ins Gespräch bringen, die Interesse an ihrem Stadtteil haben.

Ziel ist hier ein tragfähiges Nachbarschaftsnetzwerk zu entwickeln, wo die Begegnungsstätte Süd als Kommunikationsplattform dient. Es soll ein Gefühl der Zugehörigkeit und des gemeinsamen Erlebens geschaffen werden. Das sind die Motivationen, die soziales und kulturelles Engagement ausmachen.

Selbstverständlich wird auch in allen anderen Stadteilen und Quartieren entsprechend gearbeitet.

Bildergalerie

Kontakt

Rita Mitic

Telefon 02102/550-5066
E-Mail: rita.mitic@ratingen.de