Entstehung des Parkes
Luftbild Rheinisches Industriemuseum Cromford (Herausgeber: Stadt Ratingen)
Der Weg zur ehemaligen Baumwollspinnerei Cromford führt ein Stück durch den Cromford-Park. Unser Blick fällt auf ein Industriedenkmal von europäischem Rang: Die Fabrik und das Herrenhaus Cromford.
Cromford gilt als erste Baumwollspinnerei auf dem europäischen Kontinent. Durch frühes Eintreten der Denkmalpflege blieb das Ensemble aus Herrenhaus, Fabrik, Arbeiterwohnungen und Park erhalten. Herrenhaus und Fabrik beherbergen heute das Rheinische Industriemuseum „Textilfabrik Cromford".
Vor der Textilfabrik Cromford ließ der Fabrikgründer, Johann Gottfried Brügelmann (1750-1802), einen Park in barocker Manier anlegen. Symmetrie war ein Grundprinzip des barocken Gartens, das auch in der heutigen Verfassung des Gartens noch sichtbar ist. Wie wir es aus zeitgenössischen adeligen Schlossparks kennen, übernimmt die Parkanlage die Strukturprinzipien des ihr vor gelagerten Gebäudes, des Herrenhauses. Im eigentümlichen Kontrast stehen schräg gegenüber die ehemaligen Arbeiterwohnungen. "Die öde Gegend wurde zum Lustgarten umgeschaffen" so beschrieb um 1800 ein Beobachter das Umfeld der Fabrik." (Dr. Eckard Bolenz, 2002)
Die im Park aufgestellte Freiraumplastik "Kartografisches Baumzeichen" stammt von Peter Brüning. Der Park ist sommerlicher Veranstaltungsort für das Cromford - Parkfest.
Das Herrenhaus
Johann
Gottfried Brügelmann ließ das Herrenhaus 1787 - 1790 als seinen Wohnsitz
errichten. Der linke Seitenteil enthielt den Wohntrakt Brügelmanns, der rechte
das Kontor, der später durch einen Anbau erweitert wurde. Der Mittelrisalit
enthält in der ersten Etage einen Gartensaal mit schönen Landschaftsgemälden.
Dieser Raum wird seit einigen Jahren mehrfach im Jahr durch das Standesamt als
Trausaal genutzt. An das Kontor schließt sich ein Bauteil an, der die
Maschinenfabrik, Werkstätten und Meisterwohnungen enthielt. Er hat eine
Durchfahrt zur Fabrik. An die Fabrik schließen sich die ehemaligen
Arbeiterwohnungen an. Der Betrieb wurde 1977 eingestellt. Seit 1996 ist das
Baudenkmal ein Museum. Es dokumentiert anschaulich die frühindustrielle
Produktion von Baumwollstoffen zum Ende des 18. Jahrhunderts.
Plastik ´Kartographisches Baumzeichen´
Kartographisches Baumzeichen von Peter Brüning (Foto: Manfred Fiene)
Im Rahmen der EUROGA 2002
plus wurde die Plastik „Kartographisches Baumzeichen" des Ratinger Künstlers Peter Brüning (1929 - 1970) aufgestellt.
Peter Brüning gilt als Hauptvertreter der lyrischen Abstraktion in Deutschland.
Direkt neben dem Cromford-Park findet sich verbunden mit einem Fußweg der
Poensgenpark, der 2007 100 Jahre alt wurde.