Das traditionsreiche Gebäude am Hölenderweg 51 blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück
Die Dumeklemmerstadt Ratingen mit ihren rund 92.000 Einwohnern, vor den Toren Düsseldorfs gelegen und 1276 zur Stadt erhoben, zählt zu den ältesten Städten des Bergischen Landes.
Nur dreißig Gehminuten von der historischen Innenstadt entfernt, liegt umrahmt von alten Buchenwäldern der seit 1975 zu Ratingen gehörende Stadtteil Eggerscheidt.
Schon vor der Stadterhebung Ratingens erscheint Eggerscheidt in den Urkunden: Im Jahre 1254 entlässt Graf Adolf von Berg Aleydis de Ecgirsceid aus der Dienstbarkeit, um sie als Wachszinspflichtige der Stiftskirche St. Hippolyt in Gerresheim zu übergeben. Diese erste urkundliche Erwähnung nahmen die Eggerscheidter im Juni 2004 zum Anlass, ihr 750-jähriges Jubiläum mit einem Dorffest zu feiern.
In der Dorfmitte - am einstigen Pilgerpfad Hölenderweg - befindet sich in der ehemaligen katholischen Dorfschule der Städtische Kinder- und Jugendtreff Eggerscheidt.
"ZUM HERZEN JESU WALLET - SOOFT MEIN HERZ ERSCHALLET" lautet die Inschrift der 150 kg schweren Glocke, die seinerzeit von der Pfarre St. Peter und Paul erworben und später der Pfarre Herz Jesu geschenkt wurde. Seit dem 1. Februar 2005 hängt die "Kleine Marie" in der Heimatkunde-Abteilung des Medienzentrums am Peter-Brüning-Platz.
Auf Anregung des Eggerscheidter Politikers Norbert Hammacher wurde der Einklassenraum 1988 in einen Jugendraum umgewandelt, und eine Offene Jugendarbeit konnte beginnen. Seit 1989 werden aus dem Landeshaushalt Landesmittel für die Jugendarbeit bewilligt. Im Laufe der Zeit wurden die Öffnungszeiten für die Jugendlichen erweitert und ein Kindernachmittag eingerichtet.
Im März 2003 wurde die Einrichtung unter Mitwirkung des Heidelberger Politkünstlers und Grafikers Professor Klaus Staeck von Grund auf umgestaltet und besitzt seitdem eine neue konzeptionelle Ausrichtung. Staecks satirisch-kritische Plakate regen die Jugendlichen zu lebhaften Diskussionen an.
Geografisch betrachtet nimmt Ratingens kleinster Stadtteil eine eher isolierte Position ein. Eine Infrastruktur, die für junge Leute von besonderem Interesse wäre, ist nicht vorhanden. In der Eggerscheidter Jugendamtseinrichtung können Kinder und Jugendliche aus dem Dorf und dem angrenzenden Stadtgebiet ihre Freizeit unter fachkundiger Betreuung und Anleitung sinnvoll verbringen.
Kommentar zu diesem Foto: Am St. Georgstag 1950 zog der Hauptlehrer Matthias Pinter mit 45 Schülern in die katholische Dorfschule ein. Sonntags diente der Einklassenraum als Gotteshaus. Die Dorfschule wurde 1968 geschlossen. Seit 1988 befindet sich in dem Gebäude am Hölenderweg 51 der Städtische Kinder- und Jugendtreff. Die Brunnenplastik aus geschweißtem Kupferblech stammt von dem Ratinger Bildhauer Friedel Lepper (1976).
Haus:
Hölenderweg 51
40883 Ratingen-Eggerscheidt
Persönlicher Kontakt:
Telefon 02102 550-5660
info@jugendtreff-eggerscheidt.de