Der Jugendtreff

Das Gebäude und seine Geschichte

Haus
Haus

Das traditionsreiche Gebäude am Hölenderweg 51 blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück

Die Dumeklemmerstadt Ratingen mit ihren rund 92.000 Einwohnern, vor den Toren Düsseldorfs gelegen und 1276 zur Stadt erhoben, zählt zu den ältesten Städten des Bergischen Landes.

Nur dreißig Gehminuten von der historischen Innenstadt entfernt, liegt umrahmt von alten Buchenwäldern der seit 1975 zu Ratingen gehörende Stadtteil Eggerscheidt.

Schon vor der Stadterhebung Ratingens erscheint Eggerscheidt in den Urkunden: Im Jahre 1254 entlässt Graf Adolf von Berg Aleydis de Ecgirsceid aus der Dienstbarkeit, um sie als Wachszinspflichtige der Stiftskirche St. Hippolyt in Gerresheim zu übergeben. Diese erste urkundliche Erwähnung nahmen die Eggerscheidter im Juni 2004 zum Anlass, ihr 750-jähriges Jubiläum mit einem Dorffest zu feiern.

Eggerscheidt
Eggerscheidt
Bei allen notwendigen Neuerungen und Änderungen ist der anheimelnde dörfliche Charakter bewahrt geblieben. Darum errang Eggerscheidt beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" mehrmals die Bronze- oder Silbermedaille. Industrialisierung sowie die "Märkische Eisenbahn" (1869/70) und die Kalkbahn (1902) ließen den Dorfkern unberührt. In den vergangenen Jahren sind viele junge Familien aus dem umliegenden Ballungsgebiet ins ländliche Eggerscheidt mit seinen einladenden Fachwerkhäusern und idyllischen Bauernhöfen gezogen. Bei einem historischen Rundgang erfährt man, dass Kaiser Barbarossa einst auf seinem Weg nach Kaiserswerth durch Eggerscheidt ritt und seine Pferde am Dorfbrunnen, dem Pött, tränkte.

In der Dorfmitte - am einstigen Pilgerpfad Hölenderweg - befindet sich in der ehemaligen katholischen Dorfschule der Städtische Kinder- und Jugendtreff Eggerscheidt.

Theke
Theke
Dort, wo es sich heute die Kids an Theke und Bistrotischen gemütlich machen, stand bis in die 1980er Jahre in einer Wandnische ein aufklappbarer Altar. Werktags diente der 53 Quadratmeter große Raum als Volksschule (1968 aufgelöst), an Sonn- und Feiertagen wurden Gottesdienste abgehalten. Im "Kirchturm" mit der Außenuhr erklang bis 1983 eine Glocke, die so genannte "Kleine Marie" - 1927 in Hemelingen bei Bremen gegossen.

"ZUM HERZEN JESU WALLET - SOOFT MEIN HERZ ERSCHALLET" lautet die Inschrift der 150 kg schweren Glocke, die seinerzeit von der Pfarre St. Peter und Paul erworben und später der Pfarre Herz Jesu geschenkt wurde. Seit dem 1. Februar 2005 hängt die "Kleine Marie" in der Heimatkunde-Abteilung des Medienzentrums am Peter-Brüning-Platz.

Plakate von Klaus Staeck
Plakate von Klaus Staeck

Auf Anregung des Eggerscheidter Politikers Norbert Hammacher wurde der Einklassenraum 1988 in einen Jugendraum umgewandelt, und eine Offene Jugendarbeit konnte beginnen. Seit 1989 werden aus dem Landeshaushalt Landesmittel für die Jugendarbeit bewilligt. Im Laufe der Zeit wurden die Öffnungszeiten für die Jugendlichen erweitert und ein Kindernachmittag eingerichtet.

Im März 2003 wurde die Einrichtung unter Mitwirkung des Heidelberger Politkünstlers und Grafikers Professor Klaus Staeck von Grund auf umgestaltet und besitzt seitdem eine neue konzeptionelle Ausrichtung. Staecks satirisch-kritische Plakate regen die Jugendlichen zu lebhaften Diskussionen an.

Schwerpunkte & Impulse

  • Festes Kinderprogramm mit kultur- und heimatgeschichtlichen Themen an jedem Donnerstagnachmittag
  • Eigene Fußballmannschaft
  • Die Einsätze des Ratinger Spielmobils "Felix" und die Partnerschaft mit der befreundeten Kinderstraßenbahn "Lottchen" in Dresden werden vom Eggerscheidter Treff aus koordiniert.
  • Seit 2001 bietet die Eggerscheidter Jugendamtseinrichtung für alle Ratinger Bürgerinnen und Bürger Preisrätsel und Gewinnspiele zu verschiedenen Themen an. Mehr als 9.000 Rätselfreunde haben sich seitdem an dem Ratespaß beteiligt, und nahezu 300 Ratinger haben einen Preis gewonnen.
  • Im Juli 2004 hat sich rund um den Treff ein Freundeskreis gebildet, der unter anderem einen Stifterbrief der Dresdner Frauenkirche erworben hat. Prominentes Mitglied im Freundeskreis ist Professor Klaus Staeck - Präsident der Akademie der Künste in Berlin.

Geografisch betrachtet nimmt Ratingens kleinster Stadtteil eine eher isolierte Position ein. Eine Infrastruktur, die für junge Leute von besonderem Interesse wäre, ist nicht vorhanden. In der Eggerscheidter Jugendamtseinrichtung können Kinder und Jugendliche aus dem Dorf und dem angrenzenden Stadtgebiet ihre Freizeit unter fachkundiger Betreuung und Anleitung sinnvoll verbringen.

Brunnenplastik

Haus und Brunnen
Haus und Brunnen

Kommentar zu diesem Foto: Am St. Georgstag 1950 zog der Hauptlehrer Matthias Pinter mit 45 Schülern in die katholische Dorfschule ein. Sonntags diente der Einklassenraum als Gotteshaus. Die Dorfschule wurde 1968 geschlossen. Seit 1988 befindet sich in dem Gebäude am Hölenderweg 51 der Städtische Kinder- und Jugendtreff. Die Brunnenplastik aus geschweißtem Kupferblech stammt von dem Ratinger Bildhauer Friedel Lepper (1976).

Anfahrt

Kinder- und Jugendtreff Eggerscheidt
Hölenderweg 51
40883 Ratingen-Eggerscheidt
Zuständige Abteilung

 

Kontakt

Haus:
Hölenderweg 51
40883 Ratingen-Eggerscheidt

Persönlicher Kontakt:
Telefon 02102 550-5660
info@jugendtreff-eggerscheidt.de 

www.jugendtreff-eggerscheidt.de