Grußwort des Musikschulleiters

Liebe Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Eltern,
sehr geehrte Damen und Herren,

die Covid 19-Pandemie als allgegenwärtiges Dauerthema macht auch vor unserer Jahresbroschüre nicht Halt. Anstatt jedoch die zweifellos bestehenden Gefahren und Schwierigkeiten für das kulturelle Leben erneut zu erörtern, möchte ich nach den Erkenntnissen suchen, die wir positiv nutzen können.

Diese Überlegung führt mich zunächst direkt zu unseren Schülerinnen und Schülern, denn wir haben den Auftrag, zur Entwicklung einer kulturellen Identität junger Menschen beizutragen. Damit steht die Arbeit der Musikschule in direkter Wechselwirkung mit gesamtgesellschaft­lichen Entwicklungen. Konkret meine ich, dass unsere Arbeit einerseits durch Entwicklungen unserer Gesellschaft beeinflusst wird, dass wir aber andererseits die Möglichkeit erkennen und nutzen müssen, mit unserer Arbeit Teil der Entwicklung der Gesellschaft zu sein.

Ein Musikinstrument zu erlernen ist in diesem Zusammenhang eine Konstante, deren Rahmenbedingungen sich trotz enormer Änderungen unserer Lebenswirklichkeit in den vergangenen Jahrhunderten weit weniger verändert hat als unsere Gesellschaft. Die Aufgabe, beispielsweise das Klavierspiel zu erlernen, kann nicht wirklich optimiert, verändert, rationalisiert oder verkürzt werden.

Natürlich haben sich die pädagogischen Methoden geändert! Heute ein Kind so zu unterrichten, wie es Leopold Mozart mit seinem Sohn Wolfgang Amadeus für richtig hielt, würde vollkommen zurecht das Eingreifen des Jugendamtes zur Folge haben. So kann ich Eltern, die mir sagen: „Mein Kind soll ja kein zweiter Mozart werden!“, aus tiefster Überzeugung beruhigen. Denn diese Gefahr wird durch uns sicher nicht provoziert!

Heute entscheidet die Frage, ob und wie weit sich ein Kind von der ­Faszination des Musizierens erreichen lässt, über den „Input“ in die Beschäftigung mit sich selbst und mit dem erwählten Instrument.

Diesen Prozess können und wollen wir unterstützen. Die Beschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie haben uns alle viel stärker als sonst mit der Aufgabe konfrontiert, uns mit uns selber zu beschäftigen. Wer ein Musikinstrument erlernt und in dieser Situation mehr Zeit damit verbringt, wird schon wissen, worauf ich hinauswill.

Denn: „Sich mit etwas beschäftigen“ droht mehr und mehr verloren zu gehen. Aktiv die Gestaltung der verfügbaren Zeit selber zu über­nehmen, fällt jungen Menschen häufig sehr schwer. Es ist eben viel leichter, diese Gestaltung den zahllosen medialen Möglichkeiten zu überlassen und zu konsumieren, statt zu gestalten.

Ich bin der tiefen Überzeugung, dass Menschen, die sich durch das ­Musizieren erreichen lassen, sowohl emotional als auch kognitiv profitieren. Das ist jedoch kein „Selbstläufer“. Bedingung ist immer, dass sich ein eigener innerer Gestaltungswille ausprägt. Nur wem Musik etwas bedeutet, der wird auch davon profitieren.

In Zeiten wie diesen, mit Einschränkungen bis hin zur Quarantäne, kann die Kraft, die aus eigenem kreativen Tun entsteht, große Wirkung haben. Und diese Erkenntnis hat auch über die Pandemie hinaus ­Bestand!

Mit freundlichen Grüßen

gez. Paul Sevenich
Musikschulleiter
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