Die Suitbertusschule soll ausgebaut werden, beschloss der Schulausschuss.
Der Schulausschuss des Rates beschloss am 15. März den Schulentwicklungsplan für den Bereich der Grundschulen in Ratingen. Nach Auswertung aller vorliegenden Daten sowie der Stellungnahmen einzelner Schulen, der Schulaufsicht sowie benachbarter Städte hatte die Verwaltung einen schulorganisatorischen bzw. baulichen Handlungsbedarf in Ratingen-Mitte, in Lintorf und in Hösel ermittelt. Der Schulentwicklungsplan bildet die Grundlage für die Schulplanung in den Jahren 2023 bis 2027. Nach der Erstberatung im Schulausschusses folgt voraussichtlich am 28. März die endgültige Beschlussfassung durch den Rat der Stadt.
In Ratingen-Mitte waren zunächst Maßnahmen an der Minoritenschule und der Suitbertusschule für erforderlich befunden worden. Beide katholischen Bekenntnisschulen liegen nah beieinander (Minoritenstraße und Dürerring) und weisen im Trend sinkende Anmeldezahlen auf. Daher war zunächst vorgeschlagen worden, sie sukzessive zusammenzuführen, um den Schulstandort in Ratingen-Mitte langfristig zu sichern. Besonders problematisch war eine gesetzliche Regelung, die den Fortbestand der Minoritenschule permanent gefährdet. Gemäß Paragraf 82 Schulgesetz NRW müssen Grundschulen insgesamt mindestens 92 Schülerinnen und Schülern haben, ansonsten sind sie zu schließen. Und diese Mindestzahl gilt nicht nur für den aktuellen Bestand, sie muss auch stabil in der Prognose erreicht werden. Unmittelbar nach der Anmeldewoche im Dezember 2022 lag die Minoritenschule knapp unter der Mindestzahl. Ihr Fortbestand war akut gefährdet.
Doch dann kamen Nachmeldungen, die Zahl der künftigen Erstklässlerinnen und Erstklässler stieg von 19 auf 24, vielleicht sogar 26. Damit lag die Minoritenschule nun bestandssichernd über der Mindestzahl, und zwar auch in der Prognose für die drei künftigen Schuljahre. Zur Wende maßgeblich beigetragen hat die agile Schulgemeinschaft der Minoritenschule, die durch vielfältige Öffentlichkeitsarbeit der Schule die entscheidende Aufmerksamkeit verschafft hat. Schuldezernent Patrick Anders freut sich darüber gemeinsam mit den Eltern und Lehrkräften der Minoritenschule: "Mit diesem Erfolg wird der schulrechtlich vorgegebene Durchschnittswert von 23 Schülerinnen und Schülern nicht mehr gravierend unterschritten, sondern sogar etwas übertroffen. Ich hoffe sehr, dass sich dieser Schub auch in den nächsten Jahren fortsetzt und wir genügend Anmeldungen für einen dauerhaften Fortbestand der Schule nach denlandesrechtlich verbindlichen Vorgaben des Schulgesetzes haben werden."
Der Schulausschuss trug dann den geänderten Beschlussvorschlag zur Minoritenschule und zur Suitbertusschule einstimmig mit. Erhalten blieb der Beschluss, die Suitbertusschule räumlich auszubauen, um den zukünftigen Anforderungen an die Offene Ganztagsschulbetreuung gerecht zu werden. Mit dieser Attraktivierung soll auch den zuletzt rückläufigen Anmeldezahlen an der Suitbertusschule begegnet werden. Auf dem Grundstück der Suitbertusschule am Dürerring gibt es genügend Platz für einen Ausbau, der auch notwendig werden dürfte, um mehr Schüler, etwa aus dem Neubaugebiet Felderhof, aufzunehmen.
Handlungsbedarf gibt es auch in Hösel. Dort zeichnet sich ab, dass die Wilhelm-Busch-Schule absehbar zu klein sein wird. Viele Jahre lang lief diese Schule stabil dreizügig, zuletzt wurden dort aber so viele Kinder angemeldet, dass in diesem sowie im nächsten Jahr vier Klassen gebildet werden mussten bzw. müssen. Und dabei wird es voraussichtlich nicht bleiben. Spätestens wenn das Baugebiet Goldkuhle realisiert wird, wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Einzugsgebiet (Hösel und Eggerscheidt) weiter steigen.
In die gleiche Richtung geht die Entwicklung in Lintorf. Vor allem im Norden des Stadtteils wird die Bevölkerung wachsen. In Lintorf gibt es darüber hinaus die Besonderheit, dass alle drei vorhandenen Schulen ein spezielles Profil haben. Die Johann-Peter-Melchior-Schule und die Heinrich-Schmitz-Schule sind katholische Bekenntnisschulen, die Eduard-Dietrich-Schule hat einen Montessori-Schwerpunkt. Geplant ist, die Heinrich-Schmitz-Schule in einen größeren Neubau zu verlagern und in eine Gemeinschaftsgrundschule umzuwandeln, gegebenenfalls mit einem Bekenntniszug.
Stadt Ratingen