Immer wieder stoßen die Beschäftigen der städtischen Müllabfuhr bei ihrer Arbeit an gefährliche Grenzen: In zu schmal gebauten Straßen und Wegen sowie in Sackgassen ohne ausreichende Wendemöglichkeit wird die Abfallentsorgung insbesondere für die Fahrer zur Mutprobe. Ausgelöst durch verschärfte Unfallverhütungsvorschriften, die es einzuhalten gilt, wurden bereits in den letzten Jahren alle Straßen auf Ratinger Stadtgebiet untersucht. In der Folge mussten aus Sicherheitsgründen seinerzeit die Anfahrt von besonders engen und schwer erreichbaren Straßen und Privatstraßen abgelehnt werden – auch vor dem Hintergrund, dass bereits ein stadteigenes Müllfahrzeug auf einem unbefestigten Waldweg in die Böschung gerutscht war und fast umgekippt wäre. Auch wurden in den letzten Jahren bereits erste technische und organisatorische Gegenmaßnahmen beschlossen und umgesetzt.
In einem weiteren Schritt wird nun intensiv daran gearbeitet, die Schwierigkeiten der Müllabfuhr in diesen sogenannten Problemstraßen in den Griff zu bekommen und Lösungen für die einzelnen Straßen zu finden. In einer aktuellen Beschlussvorlage, die nach der Sommerpause in die politischen Beratungen (über die Bezirksausschüsse bis zum Rat) geht, legt das Amt Kommunale Dienste ein Konzept vor, um die Gefährdungen der Abfahrsammelfahrzeuge im Straßenverkehr für die Verkehrsteilnehmer und die städtischen Mitarbeiter zu reduzieren.
Zunächst einmal geht es vorrangig um 31 Straßen und Bereiche mit hohem Gefährdungspotential. Hierzu hat bereits eine intensive Vorberatung mit politischen Vertretern in der Gebührenkommission und in der Projektgruppe „Sauberes Ratingen“ stattgefunden mit jeweils einstimmigen und konkreten Handlungsempfehlungen, wie die Probleme in den oben genannten 31 Straßen jeweils gelöst werden sollen. Hierzu gehören: Parkraumregelungen und ordnungsbehördliche Anordnungen, Behälter-Bereitstellung durch die Anlieger oder die Errichtung von dauerhaften Behälterstandplätzen. Weitere rund 180 Problemstraßen mit mittlerem und geringem Risiko werden in einer weiteren Ergänzungsvorlage zu einem späteren Zeitpunkt behandelt.
„Vor allem das Rückwärtsfahren von Müllfahrzeugen kann auf ungeeigneten Straßen und bei schwierigen Licht-, Wetter- und Raumverhältnissen zu einer tödlichen Gefahr für die Beschäftigten der Müllabfuhr sowie für andere Straßenverkehrsteilnehmer werden“, erklärt Abteilungsleiterin Petra Bachhuber-Pentz. Im Umgang mit Abfallsammelfahrzeugen müsse daher besondere Sorgfalt gewahrt werden. Zudem stellten einschlägige Unfallverhütungsvorschriften für jede Kommune bzw. jeden Versicherten der gesetzlichen Unfallversicherung verbindliche Pflichten bezüglich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz dar, die es einzuhalten gilt.
Das heißt auch für Ratingen: Wo in beengten und auf nicht belastbaren Stichstraßen und -wegen diese Vorschriften nicht mehr eingehalten werden können, sind verpflichtend Gegenmaßnahmen zu treffen.
Auf der städtischen Homepage hat das Amt Kommunale Dienste für interessierte Bürgerinnen und Bürger detaillierte Ausführungen zum Thema „Müllabfuhr in Problemstraßen“ bereit gestellt.
Kommunale Dienste
Stadt Ratingen