Vor allem wegen der extrem gestiegenen Energiepreise sahen sich die Stadtwerke Ratingen gezwungen, die Eintrittspreise für die Ratinger Bäder zu erhöhen. Gleichzeitig wurde die Gelegenheit genutzt, um die Eintrittspreise marktgerechter zu gestalten. Der Rat hat den Änderungen zugestimmt.
Unter anderem werden die Eintrittspreise für die beiden Schwimmbäder nicht mehr gleich sein. Der Eintritt in das vom Angebot her attraktivere Allwetterbad Lintorf kostet künftig 6,50 Euro, ins Angerband kommt man für 5,50 Euro. Allerdings werden auch Spartarife eingeführt, etwa ein Früh- bzw. Spätschwimmertarif, der sich für beide Bäder auf vier Euro beläuft. Und wer im Allwetterbad montags bis freitags nicht länger als 2,5 Stunden bleibt, zahlt den gleichen Preis wie im Angerbad, nämlich 5,50 Euro. Die Eintrittspreise für die Sauna in Lintorf müssen ebenfalls aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise erhöht werden. Die Öffnungszeiten wurden auch auf den Prüfstand gestellt, unter anderem mit dem Ergebnis, dass das Freibad in der Sommersaison bei gutem Wetter eine Stunde länger offen bleibt.
Die neuen Preise treten zum 1. September in Kraft.
Der Rat nahm zur Kenntnis, dass die Verwaltung beabsichtigt, ein EU-Förderprogramm in Anspruch zu nehmen, um Schülerinnen und Schüler der Erich-Kästner-Schule mit Tablets auszustatten. Die Schule erfüllt als einzige in Ratingen die Kriterien des Förderprogramms „Ausstattungsoffensive mobile Endgeräte NRW“. Die Mittel in Höhe von 115.000 Euro sollen verwendet werden, um 230 Tablets anzuschaffen – vorausgesetzt, die Lieferung gelingt bis Ende dieses Jahres, was bei der aktuellen Marktlage nicht garantiert ist.
Gleichzeitig informierte die Verwaltung den Rat, dass aus dem Programm „DigitalPakt NRW“ rund 480.000 Euro an Fördermitteln noch nicht gebunden sind. Die Stadt wird sie für die Anschaffung von Präsentationstechnik in Abstimmung mit den Schulen nutzen.
Das verzweigte „Sprachförderkonzept Ratingen“, das mehrere niederschwellige Förderangebote für kleine Kinder und ihre Familien mit Sprach- und Bildungsbarrieren miteinander vernetzt, kann auch 2023 in gleichem Umfang wie bisher fortgesetzt werden. Der Rat stellte die Mehrkosten, die aufgrund einer Angebotsverstetigung sowie der Übernahme von bislang geförderten Maßnahmen entstanden waren, zur Verfügung. Die Gesamtkosten für alle Bausteine betragen im Jahr 2023 rund 380.000 Euro.
Unter dem Dach des Sprachförderkonzeptes arbeiten die Integrationsbeauftragte, das Jugendamt und die Diakonie seit Jahren eng zusammen. Zum Konzept gehörten die Angebote „Mimikids“, „Rucksack“, Griffbereit“ und „Alltagsintegrierte Sprachbildung in Kitas“. Wesentliche Aufgabe ist es, diejenigen Kinder früh zu fördern, die es einerseits aufgrund ihres familiären oder kulturellen Hintergrundes besonders nötig haben, die aber oft aus genau denselben Gründen nicht den direkten Zugang zu institutionellen Angeboten etwa in der Kita finden oder suchen und dadurch erst recht Gefahr laufen, langfristig den Bildungsanschluss zu verpassen. Vielfach profitieren nicht nur die Kinder selbst von den besonderen Angeboten des Sprachförderkonzeptes, sondern auch deren Familien. Zugewanderte Mütter zum Beispiel finden aus der Isolation, die ihnen in der fremden Kultur latent droht.
Die Stadt treibt die Sanierung des Stadttheaters und der Sporthalle am Europaring voran. Voraussichtlich im Sommer 2023 soll das Großprojekt in Angriff genommen werden, die beiden benachbarten Einrichtungen werden dann mindestens ein Jahr lang geschlossen bleiben. Die gleichzeitige Sanierung der beiden Gebäude drängt sich auf, weil sie miteinander verbunden sind und sich diverse technische Einrichtungen teilen. Das Projekt war vom Grundsatz her bereits beschlossen, jetzt genehmigte der Rat die vertiefte Planung, die auch Erweiterungen und einen veränderten Ablauf beinhaltet.
So wird gemäß der Klimaschutz-Strategie der Stadt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Sporthalle errichtet. Dafür wird das Dach in einer Bauweise erneuert, die es ermöglicht, die PV-Anlage zu installieren. Das aktuelle Dach wäre nicht geeignet, die Zusatzlast zu tragen, es zeichnete sich zuletzt aber ohnehin immer mehr ab, dass die 18 Jahre alten Dachhaut bald erneuert werden müsste. Auch wird die Maßnahme nicht mehr in zwei Bauabschnitte geteilt. Ursprünglich sollte zum Beispiel der Eingangsbereich zu einem späteren Zeitpunkt sanier werden, wegen der nun längeren Schließzeit wird nun aber alles in einem Abschnitt erledigt.
Wegen dieses Mehraufwandes und der allgemein stark gestiegenen Baupreise erhöhen sich die Kosten. Der Rat stellte jetzt überplanmäßige Mittel für die Sanierung der Sporthalle zur Verfügung. Deren Sanierung kostet nun 6,5 Millionen Euro.
Das Ratinger Kino im Minoritenkloster steht ab 1. Juli unter neuer Regie. Nachdem die langjährigen Betreiberinnen Gabriele Rosslenbroich und Margarete Papenhoff angekündigt hatten, dass sie sich zum Ende des Jahres aus Altersgründen aus dem Geschäft zurückziehen, fand die Stadt als Eigentümerin des Klostergebäudes einen neuen Pächter, der bereits jetzt einsteigen will. Der Rat billigte den Pachtvertrag und stellte die Mittel für die erforderlichen Renovierungsarbeiten am Gebäude in Höhe von 320.000 Euro zur Verfügung. Die Erneuerung der Kinotechnik übernimmt der Pächter. Wegen der Arbeiten wird das Kino ab August bis gegen Ende des Jahres geschlossen bleiben. Im Dezember, möglichst am 16. zum Filmstart von „Avatar 2“, soll mit einem attraktiven Programm Wiedereröffnung gefeiert werden.
Der Rat hat eine neue Satzung zur Abfallentsorgung beschlossen. Zum einen war es erforderlich, die Satzung an die sich verändernde Rechtslage anzupassen. Zweitens wurde das bereits 2020 beschlossene und eingeführte neue Online-Anmeldesystem für die Sperrgutabfuhr nun auch in die Satzung aufgenommen. Und drittens galt es, die vom Rat beschlossene Systemumstellung bei der Altpapierabfuhr zu regeln. So wird das Altpapier künftig häufiger, nämlich alle 14 Tage, abgefahren, gleichzeitig ist dieses verbesserte Service-Angebot mit einem Anschluss- und Benutzungszwang verbunden. Die Altpapiercontainer an zentralen Stellen im Stadtgebiet werden dafür auf ein Minimum reduziert.